Kaikoura: Beobachtungen on shore. - Neuseeland

Farne, Fairy Tern und Fantail
27.10. bis 18.12.2022
Unsere Reise zum seltensten Brutvogel Neuseelands
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Etappen Südinsel
Kaikoura
REISEBERICHT
18. - 21. NovemberKaikoura

Offshore vor der Küste
Karte Neuseeland Kaikoura
Für Kaikoura haben wir bewusst Zeit eingeplant. Wir buchten schon vorab gemeinsame Bootstouren, eine mit Albatrosbeobachtung und eine Whalewatching Tour, spontan vor Ort dann jeweils eine der Touren für jeden von uns zusätzlich. Kaikoura ist ein lebhafter Ort mit sympathischen Cafe‘s und Restaurants und originellen Shops, der sich in eine schöne Küstenlinie einschmiegt. Hier haben sich auch die Unternehmen angesiedelt, die Touren zu den Meeresbewohnern anbieten. Die Topografie des Ozeans vor Kaikoura bietet gerade Pottwalen einen Canyon zum Tiefseetauchen, mit einem reichen Nahrungsangebot. Und genau diese Pottwale hofften wir zu sehen. Eine einmalige Chance, die sich so nicht wieder ergeben würde.


Zeltplatz Kaikoura
Zeltplatz Kaikoura
Korimako – Anthornis melanura  – Glockenvogel – Bellbird
  Korimako Anthornis melanura   Glockenvogel Bellbird
Endemic Endemisch NZ


Die Servicegebäude des Zeltplatzes waren von heimischen Pflanzen eingerahmt, hier sang der Korimako.
Die Hauptstrasse von Kaikoura.
Bahnlinie von Picton nach Christchurch
Durch Kaikoura verläuft die Bahnlinie von Picton nach Christchurch. Hier verkehrt der Coastal Pacific der Kiwi Rail zwischen September und April und eröffnet seinen Fahrgästen szenische Augenblicke.
 Kuruwhengi – Spatula rhynchotis – Australische Löffelente – Australasian shoveler
  Kuruwhengi Spatula rhynchotis Australische Löffelente Australasian shoveler
Native Einheimisch
Durch Kaikoura fließt der Lyell Creek, der renaturiert und zum Meer hin geöffnet wurde. Von einer Brücke aus entdeckten wir dieses Weibchen des Australian Shovelers mit ihren Jungen. Der Erpel begleitete seine kleine Familie. Also doch geteilte Aufgaben beim Aufziehen des Nachwuchses.

Tarāpunga – Chroicocephalus novaehollandiae scopulinus – Rotschnabelmöwe/Weißkopflachmöwe – Red billed gull
  Tarāpunga – Chroicocephalus novaehollandiae scopulinus – Rotschnabelmöwe/Weißkopflachmöwe Red billed gull
Native - Einheimisch

Die Rotschnabelmöwe ist eine Unterart der Silberkopfmöwe Chroicocephalus novaehollandiae novaehollandiae die in Australien und Tasmanien vorkommt.
Eine weitere Unterart ist die Chroicocephalus novaehollandiae forsteri auf Neukaledonien.
Wo es etwas Freßbares abzustauben gab, waren die Rotschnabelmöwen in Startposition. Ob im Park bei den Bänken, wo Fischbrötchen lockten. Oder im Upgrade im Aussenbereich der Restaurants, wenn noch nicht abgeräumt war.
Diese Orgie tobte am Nachbartisch. Sie konnten den Hals nicht voll kriegen…manche Zaungäste checkten vom Dach aus die Lage. Sie hatten es vielleicht auch nicht in den inneren Kreis geschafft
Tarāpunga – Chroicocephalus novaehollandiae scopulinus – Rotschnabelmöwe/Weißkopflachmöwe – Red billed gull
Tākapu – Morus serrator – Australtölpel – Australasian gannet
  Tākapu Morus serratorAustraltölpel – Australasian gannet
Native - Einheimisch
Diese Australtölpel hatten eine weite Strecke zurückgelegt. Wahrscheinlich kamen sie von der Kolonie am Farewell Spit, an der Golden Bay. Diese wollten wir uns in der kommenden Woche ansehen. Kaikoura ist Anziehungspunkt für zahlreiche Seevögel, wegen des Nahrungsangebotes durch den Tiefseecanyon und seine Mischung verschiedener Wasserschichten.
An diesem Kiesstrand war der Banded Dotterel mit seinen Farben von Rostrot, Schwarz und Beige gut angepasst an das Treibgut am Strand und diverse angespülte Pflanzenreste. So war er gut getarnt. Es war eine Bewegung, im Augenwinkel wahrgenommen. Und er war nicht alleine.
 Pohowera – Charadrius bicinctus  – Doppelbandregenpfeifer – Banded dotterel
  Pohowera Charadrius bicinctus   Doppelbandregenpfeifer Banded dotterel
Endemic Endemisch NZ


Off Shore


Am Tag der geplanten Albatrostour hatte es die Nacht durch geregnet und gestürmt, große Pfützen bildeten sich auf der Wiese vor dem Küchen- und Sanitärtrakt. Dazu stürmte es. Am Vormittag drückten wir uns in den Cafes herum, schrieben einige Briefe und Karten und dann liefen wir entlang der Küste zum Office von Albatros Encounters. Erfreulicherweise klarte es etwas auf, als wir in den Kleinbus stiegen, der uns zum Bootsanleger auf der anderen Seite der Klippen brachte. Hier war ein Schiff auf einem Trailer aufgebockt, eine Treppe führte nach oben. Wir wurden eingeladen, einzusteigen. Wir waren etwas verwundert, aber dann ging es schon los. Der Traktor fuhr mit dem Schiff, seinem Käptn, der Assistentin und uns Passagieren in einem Bogen vor zu einer Rampe am Wasser. Der Trailer wurde mit dem Boot hineingeschoben, als es dann Wasser unterm Kiel hatte, tuckerte der Motor los und wir fuhren aufs Meer. Die Wellen waren lebhaft an dem Tag und das Schiff pflügte flott hindurch. Hinaus in die weite Bucht, zu den Hotspots marinen Lebens.
Lutz hatte am nächsten Tag eine zweite Albatrostour gebucht, während Uta am nächsten Tag ihre erste Whale-Watching Tour durchführte.
Am dritten Tag nahmen wir gemeinsam an einer Whale-Watching Tour teil.

Toroa – Diomedea epomophora sanfordi – Nördlicher Königsalbatros– Northern royal albatross
  Toroa Diomedea epomophora sanfordi Nördlicher Königsalbatros Northern royal albatross
Endemic Endemisch NZ


Toroa – Diomedea exulans gibsoni – Wanderalbatros– Wandering albatross
  Toroa Diomedea exulans gibsoni Wanderalbatros Wandering albatross
Native - Einheimisch


Wandering Albatros und Northern Royal Albatros sehen sich auf den ersten Blick sehr ähnlich. Aber es gibt deutliche Unterschiede: Der Wanderalbatros ist an der feinen dunklen Schneide am Oberkiefer zu erkennen. Beim Königsalbatros ist der Schnabel mehr Rosa.Die Schultern des Wanderalbatrosses sind von einem wolkigen Weiß, die des Nördlichen Königsalbatrosses schwarz-weiß gescheckt. Wanderalbatrosse brüten unter anderem in Südgeorgien sowie auf den Crozetinseln und den Prince-Edward-Inseln. im gesamten Südlichen Ozean  von der Antarktis bis zu subtropischen Gewässern verbreitet. Bei den Wanderalbatrossen vor Kaikoura könnte es sich um nicht brütende Vögel v.a. von den Crozet-Inseln handeln, wie NZ Birds Online vermutet. Da die Crozet Inseln ( seit 2019 Unescco Weltnaturerbe ) zwischen Madagaskar und Antarktis im Indischen Ozean liegen, ist das eine beträchtliche Entfernung. Albatrosse verbringen die ersten Jahre ihres Lebens auf dem offenen Meer, es ist also für sie eher „normal“ und durchaus möglich. Sich in der Nähe von Touristenbooten mit  Anlockfütterung aufzuhalten, ist wahrscheinlich auch wesentlich ungefährlicher für sie als etwa den Langleinen von Fischereiflotten zu folgen.
 
Der Northern Royal Albatros hingegen hat auch eine Brutkolonie auf dem neuseeländischen Festland, in Toroa Head bei Dunedin. Bei Reisetag 3 berichten wir von unserem Besuch dort. Somit wäre es für die Albatrosse von dort ein kleiner Ausflug mit gewisser Nahrungsgarantie.
Toroa – Diomedea epomophora sanfordi; Toroa – Diomedea exulans gibsoni
  Toroa Diomedea epomophora sanfordi Nördlicher Königsalbatros Northern royal albatross
Endemic Endemisch NZ
Toroa Diomedea exulans gibsoni Wanderalbatros Wandering albatross
Native - Einheimisch
Auf diesem Foto sind die beiden ähnlchen Albatros Arten zu sehen.
Vorn: Wanderalbertros Diomedea exulans gibsoni
Hinten: Königsalbatros Diomedea epomophora sanfordi
Der Wanderalbatros ist an der feinen dunklen Schneide am Oberkiefer zu erkennen. Beim Königsalbatros ist der Schnabel mehr Rosa.
Der Salvinalbatross
Dieser Albatros mit seiner markanten Gesichtszeichnung ist in der Brutzeit ein häufiger Besucher der Küstenregionen Neuseelands und Südostaustraliens. Der Salvinalbatross wurde früher übrigens als Unterart des Weißkappenalbatrosses eingestuft, Untersuchungen führten zu einer Neubewertung der Verwandtschaftsbeziehungen im Sinne einer eigenständigen Art.
Der ausgewachsene Salvinalbatros unterscheidet sich vom ausgewachsenen Weißkappenalbatros, den wir vor Stewart Island gesehen hatten, durch Nuancen: Beim Salvinalbatros verläuft am Schnabelansatz unten ein feiner orangefarbener vertikaler Strich, der Schnabel ist hellolivgelblich und einem dunklen Fleck am Unterschnabel. Der Schnabel des Weißkappenalbatrosses ist hingegen blaugrau, mit gelber Spitze, im Jugendalter mit schwarzen Fleck auf beiden Kiefern. Der vertikale Strich am Schnabelansatz changiert zwischen gelb und orange.
Der Salvinalbatros brütet auf Inseln, deren Namen an Seeabenteuer und Fernste Fernen denken lassen wie den Bounty-Inseln (neun Inseln und Inselchen) und The Forty-Fours (Chatham Islands). Nicht weniger abenteuerlich ist auch, dass die jungen Albatrosse bis zu den Küsten Perus und Chiles fliegen.
Die Daten zur Verbreitung des Salvinalbatros auf See stützen sich auf Sichtungen und Auffindungen von Fischereifahrzeugen.  
Über die neuesten Forschungsansätze berichtet das Department of Conservations:
„Wir haben uns kürzlich mit dem NIWA (National Institute of Water and Atmospheric Research) zusammengetan, um diese Vögel besser zu verstehen. Wir verwenden jetzt GPS-Argos-Tags, um zu sehen, was diese Vögel in Neuseeland, Chile und Peru tun. So können wir auch feststellen, wo sie auf hoher See mit Fischereifahrzeugen in Kontakt kommen.“

Toroa – Thalassarche salvini – Salvin-Albatros – Salvin's mollymawk/Salvin's Albatross
  Toroa Thalassarche salvini Salvin-Albatros Salvin's mollymawk/Salvin's Albatross
Endemic Endemisch NZ
Pāngurunguru – Macronectes halli– Hall-Sturmvogel– Northern giant petrel
  Pāngurunguru Macronectes halli Hall-Sturmvogel Northern giant petrel
Endemic Endemisch NZ
Hall-Sturmvögel sind keine Albatrosse, obwohl sie genau so groß wie diese sind. Sie sind verwandt mit z.B  den Antarktischen Eisssturmvögeln und dem Kapsturmvogel.
In Neuseeland brüten etwa 2700 Paare.
Sie ernähren sich von Aas und Küken von Seevögeln und auch Pinguin- und Albatrosküken. Sie erbeuten außerdem Fische und Tintenfische von der Meeresoberfläche.
Der Unterschied zwischen Sturmvögeln und Albatrossen ist, dass die Sturmvögel große getrennte Nasenlöcher haben, die an der Schnabelspitze verbunden sind.  Albatrosse haben kleinere Nasenlöcher, die getrennt an der jeweiligen Seite des Schnabels liegen.


Tāiko – Procellaria westlandica– Westlandsturmvogel– Westland petrel
  Tāiko Procellaria westlandica Westlandsturmvogel Westland petrel
Endemic Endemisch NZ
Der Westlandsturmvogel ist der größte Höhlenbrütende Sturmvogel, der noch auf dem neuseeländischen Festland brütet, wo seine Größe und sein aggressives Temperament einen gewissen Schutz vor den eingeschleppten Prädatoren bieten, die andere auf dem Festland brütende Sturmvogelkolonien zerstört haben.
Westlandsturmvögel sind an Land meist nachtaktiv. Sie starten noch vor Sonnenaufgang und kehren in der Abenddämmerung zu ihren Brutkolonien zurück.
Der Westlandsturmvogel wirkte von weitem eher dunkelschokobraun bis schwarz, aus der Nähe besehen ist sein Gefieder von einem satten Nougatbraun. Das Farbspektrum der gefiederten Besucher am Boot reichte von weiß über cremefarben bis braun, weißbraun gescheckt in verschiedenen Unterarten und schwarz-weiß in verschiedenen Zusammenstellungen. Das Größenspektrum war ebenfalls vielfältig. Und sie alle einte der unstillbare Appetit auf Fisch und Seafood und die elegante Geschicklichkeit beim Ritt über den Wellen und dem Spiel mit dem Wind.
Karetai hurukoko – Daption capense – Kapsturmvogel– Cape petrel
  Karetai hurukoko Daption capense australe Kapsturmvogel Cape petrel snares
Native - Einheimisch
Karetai hurukoko Daption capense capense Kapsturmvogel Cape petrel southern
Native - Einheimisch
Rot umrandet Unterart capense -->southern
Red border subspecies capense -->southern
Diese auch als Pintado-Sturmvogel benannte Art ist in den kühleren Meeren der gesamten südlichen Hemisphäre verbreitet. Es gibt zwei Unterarten.
Der Kapsturmvogel Daption capense capense, ist auf dem antarktischen Festland, der Antarktischen Halbinsel und auf den antarktischen und subantarktischen Inseln (Süd Georgien) außerhalb Neuseelands beheimatet.
Und der Snares-Kapsturmvogel Daption capense australe ist auf den Snares-, Bounty-, Antipoden-, Auckland- und Chatham-Inseln in der Region Neuseeland zu Hause.
Rako – Ardenna bulleri – Graumantel-Sturmtaucher– Buller's shearwater
  Rako Ardenna bulleri Graumantel-Sturmtaucher Buller's shearwater
Endemic Endemisch NZ
Die Graumantel-Sturmtaucher brüten nur auf den Poor Knights Islands bei Whangarei im Norden Neuseelands. Sie sind in weiten Teilen Neuseelands verbreitet, insbesondere im Hauraki-Golf und in der Bay of Plenty. Sie ernähren sich hauptsächlich von kleinen Fischen und Krill und sind regelmäßig bei  großen Fischschwärmen die nahe der Oberfläche sind, zu beobachten. Die Sturmtaucher sind dominant auf ihren Brutinseln und verdrängen die meisten anderen großen Sturmvogelarten. Nach dem Brüten ziehen sie in den Nordpazifik, wo sie sich entlang der Meeresströmungen östlich von Japan ansiedeln. Graumantel-Sturmtaucher kommen im Herbst auch regelmäßig an die nordamerikanische Küste.
Kaikōura tītī – Puffinus huttoni – Huttonsturmtaucher– Hutton's shearwater
  Kaikōura tītī Puffinus huttoni Huttonsturmtaucher Hutton's shearwater
Endemic Endemisch NZ
 Der Huttonsturmtaucher ist einer der wenigen neuseeländischen Seevögel, der ausschließlich auf dem Festland brütet. Die beiden Kolonien sind auf die alpine Zone der Seaward-Kaikoura-Berge hinter Kaikoura beschränkt. Sie sind die letzten Überbleibsel vieler Kolonien die früher bis in die 1960'ger Jahre existierten. Der Verlust der Kolonien wird weitgehend darauf zurückgeführt, dass sie für Wildschweine zugänglich sind. Während die Zahl der Kolonien durch den Einfluss von Raubtieren zurückgegangen ist, gibt es keine Hinweise darauf, dass die Art jemals außerhalb dieser Berge gebrütet hat.

Bei Kaikura gibt es eine geschützte und eingezäunte Kolonie, um den Sturmtauchern ein vor Prädatoren geschütztes Brüten zu ermöglichen. Diese Kolonie wird von einer geimeinnützigen Stiftung betreut.
Diese Kolonie konnten wir uns am Abend von außen betrachten.

Follow The Hutton's Shearwater.
Dieser QR Code ist das Fenster zur Kolonie der Hutton´s Shearwaters. Seit 2010 brüten hier die Shearwaters in einem umfriedeten Gelände oberhalb der Klippen mit Blick über das Meer. In Nisthüttchen, deren Deckel abnehmbar sind, sitzen die Jungvögel. Mit der Dämmerung landen die Elternvögel zum Füttern nach einem Tag auf der offenen See.
 
Der Hutton`s Shearwater Trust hat seit Oktober 2008  die Huttons und ihren Schutz, die Forschung, die Bildungsarbeit und Erhaltungsmanagement  im Dienst dieser Vögel unter seinen Fittichen.

Huttonsturmtaucher Kolonie
Huttonsturmtaucher Kolonie
Inmitten grüner Weiden, die wie Almwiesen über dem Meer anmuten, ist der Zaun um das Gelände zu sehen, der Katzen, Oppossums und andere Eierdiebe abhalten soll.
Von hier aus ist die Galerie der kleinen Hütten gut zu sehen, dazwischen sind junge Bäume gepflanzt.
Meeres Säuger / Marine Mammals

Whale Watch Kaikoura wurde 1987 von den indigenen Ngāti Kuri people von Kaikōura ( einem Māori subtribe  des größeren Ngāi Tahu South-IslandTribes ) ins Leben gerufen. Die Maorifamilien von Kaikoura sahen in der Achtung vor den Walen den Schlüssel zu einer besseren Zukunft. Dahinter steht die Mythologie, in der ihr Ahnherr Paikea in das neue Leben auf Neuseeland auf dem Rücken des Wales Tohorā ritt.  Die Gründer nahmen Hypotheken auf ihre Häuser auf, um einige aufblasbare Schlauchboote für die Walbeobachtungstouren zu kaufen. Das Unternehmen expandierte und heute bringen vier Hamilton- Katamarane mit leisem Antrieb und innenliegenden Turbinen Walsehnsüchtige hinaus in die Bucht. Die Boote sind ansprechend gestaltet, für die Walbeobachtung designt  und bieten Aussichtsplattformen, eine umlaufende Reling und einen großen Innenbereich ( Platzspektrum von 48 bis zu 116 Passagiere  )mit Videoleinwand. Die Tour(en), die wir mitgemacht haben, waren gut besucht, aber nicht überfüllt. Wir hatten eine gute Aussicht ohne Gedrängel. Immer wieder wurde das Boot gestoppt bzw. fuhr langsam, wenn die Crew etwas von Interesse zeigen wollte oder wenn das Hydrophon ins Wasser gelassen wurde. War da etwa ein Pottwal mit seinen Clicklauten zu hören?  Pott- oder auch Spermwale genannt, verfügen über ein differenziertes Sonarsystem, ihre Clicks sind mit die lautesten Geräusche der Tierwelt. Sie nutzen sie zum Jagen, Navigieren, Kommunizieren und sie können es auch als Waffe einsetzen, um ihre Beute zu betäuben oder zu töten!



In der tiefsten Dunkelheit verlassen sie sich nicht auf ihr Augenlicht, sondern nutzen stattdessen die Echoortung, sie interpretieren dann die Echos, die von Objekten zurückgeworfen werden. So orten sie Beutetiere mit großer Genauigkeit und können in ihrer dunklen Tiefseeumgebung „umschauen“. Die hohe Stirn des Pottwals ist Sitz des mit Öl gefüllten Spermaceti-Organs, von dem diese Biosonar-Clicks ausgehen dürften, jedenfalls ist das eine der Erklärungen für diese biologische Besonderheit im Reich der Wale.
Auf der Seite von Whale Watch Kaikoura ist die Arbeitsweise der Hydrophonie beschrieben: „Unsere Hydrophone (Unterwassermikrofone) können die Echoortung eines Pottwals in einer Entfernung von 1 bis 8 Meilen auffangen. Je lauter das Klicken ist, desto näher sind wir am Wal. Wenn der Kapitän also die Echoortung des Pottwals hört und sie recht schwach ist, müssen wir uns vielleicht eine Meile oder mehr bewegen, und beim nächsten Mal sollte das "Klicken" hoffentlich viel lauter sein, was darauf hindeutet, dass wir viel näher an diesem Individuum sind. Es ist richtungsabhängig, d.h. aus welcher Richtung das Klicken kommt, ist auch die Richtung, in der sich der Wal befindet.“
 
Als dann der Wal auftauchte, blieb das Schiff in respektvoller Entfernung parallel zum Wal:
 
 
Zwischen November und März finden täglich vier, in der Nebensaison drei Touren statt.
Orcinus orca– Schwertwal– Orca
  Orcinus orca Schwertwal Orca
Native - Einheimisch
Schwertwale können bis zu 9 m lang werden, wobei die Rückenflosse der Männchen mehr als einen Meter lang sein kann ist.
Weibchen und Männchen unterscheiden sich dadurch, dass die Männchen länger und massiger sind als die Weibchen und die Weibchen kleinere, stärker gebogene Rückenflossen und kleinere Brustflossen haben.
In Neuseeland leben schätzungsweise 150-200 Tiere, die weite Strecken in den Küstengewässern des Landes zurücklegen.
Orcas sind in der Regel in Familiengruppen oder Schulen anzutreffen. Diese Gruppen bleiben in der Regel ein Leben lang zusammen und können zur Entwicklung eines eigenen Dialekts führen.
Balaenoptera physalus – Finnwal– Fin whale
  Balaenoptera physalus Finnwal Fin whale
Native - Einheimisch

Finnwale sind mit bis zu 24 m Länge nach den Blauwalen die zweitgrößte Walart und in allen Ozeanen rund um die Welt unterwegs.
 
 
Ihre Rückenflosse gibt ihnen ihren Namen - diese Flosse ist eines ihrer Hauptmerkmale.
 
 
Wie andere Bartenwale gleiten auch Finnwale an der Oberfläche mit bis zu 48 km/h und nehmen große Mengen Wasser auf. Wenn sie ihr Maul schließen, wird das Wasser durch die Barten herausgedrückt und die Beute ( kleine Fische, Tintenfische, Krill )  bleibt an der Innenseite der Barten hängen. Ein Finnwal frisst auf diese Weise täglich bis zu zwei Tonnen Nahrung!
Pottwal  – Physeter macrocephalus – Sperm whale
Holy Moly ist einer der Pottwalbullen, die vor Kaikouras Küste im Tiefseecanyon auf Nahrungssuche gehen. Sein Name kommt von einem kleinen Loch in seiner Schwanzflosse, woher er das hat, ist sein Geheimnis und seine Geschichte. So war er auch gut erkennbar, und es war letztlich immer der eine Wal, der bei den beiden Whale Watching Touren auftauchte, eine Weile parallel zum Boot ( oder das Boot parallel zum Wal ) schwamm. Und dann wieder spektakulär abtauchte. Das Erlebnis, dieses riesige Lebewesen schwimmen zu sehen, ist fast nicht in Worte zu fassen, weil es so unglaublich ist! Seit Jahrzehnten war da der Wunsch, gerade einen Pottwal zu sehen, da gewesen. Und dann tauchte er tatsächlich vor uns auf! Holy Moly war dahingehend ein sehr kooperativer Wal, von dem hier ein ganzer Touristenort profitiert.


Physeter macrocephalus – Pottwal – Sperm whale
  Physeter macrocephalus Pottwal Sperm whale
Native - Einheimisch
Pottwale gehören zu den am tiefsten tauchenden Walen. Sie tauchen in der Regel Hunderte von Metern, um ihre Nahrung zu finden, aber es wurden auch schon Tiefen von über 3000 Metern gemessen. Als die Meister im Luftanhalten tauchen Pottwale in der Regel zwischen 40 und 60 Minuten. Der Blas kommt aus dem S-förmigen Atemloch, das asymmetrisch auf dem oberen Kopf vorne liegt, an dieser schrägen Richtung des Blas lässt sich der Pottwal identifizieren.
 
 
Kaikōura beherbergt nur die männlichen Pottwale, während die Weibchen und Jungtiere sich in wärmeren Gewässern aufhalten. Es ist ein Futterplatz, an dem vor allem junge Pottwalbullen sich Kraft und Stärke anfressen. Pottwale ernähren sich von Beutetieren, die auf oder in der Nähe des Meeresbodens zu finden sind, vor allem  Kalmare, aber auch von Haien und verschiedene Knochenfischen. Im Gegensatz zu anderen Walarten, die nur zu bestimmten Zeiten des Jahres fressen, fressen Pottwale die ganze Zeit. Sie können täglich etwa 3 % ihres Körpergewichts fressen, was für einen erwachsenen männlichen Pottwal etwa 1,5 Tonnen Nahrung pro Tag bedeuten kann. Prägnant ist neben der hohen Stirn der schmale Unterkiefer mit einer Reihe von insgesamt 40-60 kegelförmigen Zähnen von ca. 20 cm Länge – die Zähne des Oberkiefers brechen nicht durch, sondern bilden eher eine Art Hornscheide.
Lagenorhynchus obscurus – Schwarzdelfin – Dusky dolphin
  Lagenorhynchus obscurus Schwarzdelfin Dusky dolphin
Native - Einheimisch
Die Dusky-Dolphins ( Schwarzdelphine) waren uns in Neuseeland und überhaupt noch nicht begegnet. Sie sind auffällig durch die starken Kontraste mit den markanten Seitenstreifen. Sie beobachteten das Schiff und verschwanden dann wieder.
Tara – Sterna striata  – Taraseeschwalbe – White fronted tern
  Tara Sterna striata   Taraseeschwalbe White fronted tern
Native Einheimisch

Auf einer dem Festland vorgelagerten Insel nisteten Taraseeschwalben in einer Kolonie.
Nach so viel Wellen unter uns auf dem Meer wanderten wir am Abend auf festem Boden hoch ins Hügelland über Kaikouras Klippen, wo früher das begehrtere, weil vor Fluten sichere Siedlungsland lag. Hier weideten Kühe. Es war wie auf einer Alm mit Meerblick. Und indirekt liefen wir hier doch wiederum auf dem Meeresboden. Denn das Land der Halbinsel war vor vielen Millionen Jahren Meeresboden. Eine Tafel informierte, dass das Land sich weiterhin hebt, die Halbinsel um 3 mm, die Hügel um 10 mm pro Jahr. Das sind immerhin in einem Jahrzehnt 1 cm, in einem Jahrhundert 10 cm. Vor etwa 15 Millionen Jahren begannen die Schichten des Meeresbodens ihre Form zu verändern. Die einen wurden durch die Kräfte innerhalb der Erdkruste angehoben und liegen jetzt auf den Felsplattformen und Meeresklippen der Halbinsel.  Andere senkten sich ab.
Hügelland über Kaikouras Klippen
Es war wie auf einer Alm mit Meerblick.
Land der Halbinsel war vor vielen Millionen Jahren Meeresboden.
Lazy Shags
Lazy Shags , mit ihren etwas starren runden Augen, den breiten Füßen mit Schwimmhäuten sind die Shags in Neuseeland beliebte Motivgeber für Werbung und das eine oder andere Wandgemälde.
Kāruhiruhi – Phalacrocorax varius  – Elsterscharbe – Pied shag
  Kāruhiruhi – Phalacrocorax varius   Elsterscharbe – Pied shag
Native Einheimisch

Pūtangitangi – Tadorna variegata; Matuku moana – Egretta novaehollandiae
  Pūtangitangi – Tadorna variegata – Paradieskasarka Paradise Shelduck
Endemic Endemisch NZ
Matuku moana – Egretta novaehollandiae Weißwangenreiher – White-faced heron
Native Einheimisch
Paradise Shelduck-Familien sonnten sich auf den flachen Steinen.
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