Tavira - Südiberien

Begegnungen mit der Vogelwelt in Andalusien, der Algarve und Alentejo
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Reisetage
27. April  2022

Castro Marim
Lutz und Uta Schmechta
Castro Marim
REISEBERICHT
27. April 2022 El Rocio

Morgens Purpurhuhn, abends Rothuhn
 
 
Am Morgen zog uns die Anmut des Binnensees von El Rocio zur Promenade. Die Uferschwalben bildeten kleine Garben auf Schilfhalmen, der Drosselrohrsänger sang uns aus seinem kleinen Reich zwischen den Halmen entgegen. Heimlicher war da die Beutelmeise. Weissbartseeschwalben flogen über der Wasseroberfläche. Dahinter war das Flamingoflamencoensemble beim Morgen Training.

 

 
Unten im Schilf hatte das Purpurhuhn sein Nest. Seine Federn schillerten in Königsblau, Türkis und Rot im Morgenlicht.



 Westliches Purpurhuhn   [Porphyrio p. porphyrio]  Western Swamphen                                                           
 Drosselrohrsänger  [Acrocephalus arundinaceus]   Great Reed Warbler                                                           
 Beutelmeise   [Remiz pendulinus] Eurasian Penduline-Tit                                                            

 Uferschwalbe - [Riparia riparia] Bank Swallow                                                                

 Weißbart-Seeschwalbe- [Chlidonias hybrida] Whiskered Tern                                                                
Westliches Purpurhuhn, Drosselrohrsänger, Beutelmeise
Wir mussten uns losreißen von so viel Schönheit, vor dem Hotel warteten unser Bus und hinter dem Horizont neue Ziele. In flotter Fahrt ging es Richtung Portugal, wo Bus und Fahrerin ihr Zuhause hatten. An einer Raststätte vor der Grenze stoppten wir für eine Pause und botanische Erkundung für Auge, Nase, Gaumen und für die eine oder andere ornithologische Beobachtung.



 Kumquat   [Fortunella]                                                           
                                                        
Kumquat

Agave                                                
 
Kurz darauf überquerten wir den Grenzfluss Guadiana zwischen Spanien und Portugal auf der spektakulär gebauten Guadiana’s International Bridge. Auf portugiesischer Seite verließen wir die Autobahn und steuerten hier das erste von drei Naturreservaten um Castro Marim an: wir waren im Mündungsgebiet des Guadiana mit seinen Salinen, entdeckten Winkerkrabben, sahen Limikolen und erfuhren einiges über die Pflanzen in dieser besonderen amphibischen Landschaft am Übergang von Land und Meer. Wir kosteten Salicorn, erfuhren interessantes über Cichorium (Wegwarte) und deren Zuchtabkömmlinge, bestaunten wilden Spargel und eine Wildquitte in Blüte.
 
 
Wir beobachteten Schwarzkehlchenpärchen. Und natürlich Stelzenläufer. Am Horizont beeindruckte die Silhouette des Kastells von Castro Marim. Dorthin fuhren wir dann zur Mittagspause im historischen Zentrum, in einem sehr neuen und angenehmen Supermarkt mit Thekenrestaurant. Dort aßen wir und kauften Obst und Nüsse und Wasser. Dann sahen wir das Plakat mit verschiedenen Smoothies. Das sollte doch als Erfrischung durch den Nachmittag helfen. Angesichts des schwülwarmen Wetters. Wir sahen auf die Uhr, 5 Minuten würde so ein Smoothie brauchen, dazu 15 Minuten Wegezeit, den etwas verwinkelten Weg von ca. einer Viertelstunde hatten wir uns gemerkt. In 20 Minuten sollten wir ja wieder am Bus sein. Wir bestellten also. Das Personal war sehr freundlich und gefühlt mehrere Personen wirbelten zwischen Eiswürfelbereiter und Obstabteilung des Supermarktes, um unsere gekühlten Smoothies fertigzustellen. Jetzt waren schon 10 Minuten verstrichen. Mit Luft nach oben. Gerade wurde der Ingwer liebevoll und entschleunigt handgeschält und gerieben. Uns traten Schweißperlen auf die Stirn.  Nochmal gefühlte weitere 5 Minuten später waren unsere Getränke fertig. Wir waren jetzt die Einzigen aus unserer Gruppe hier im Supermarkt. Wir gaben Trinkgeld und bedankten uns mit obrigado, denn wir waren ja jetzt in Portugal.
 
Nach mittlerweile 15 Minuten und knapp 5 Minuten vor der verabredeten Zeit am Bus stürzten wir mit unseren Bechern hinaus.  Wir setzten jetzt alles auf eine Abkürzung, notfalls zwischen den Baumaschinen hindurch. Aber erleichtert entdeckten wir, dass es tatsächlich eine Abkürzung zum Busparkplatz gab, der entlang der Baustellen Absperrungen verlief. Diese hatten auf dem Hinweg als optische Barriere gewirkt. Wir waren dann auch tatsächlich rechtzeitig am Treffpunkt. Jetzt endlich stand uns auch der Sinn danach, unsere Erfrischung zu genießen. Und wir waren dann sogar 2 Minuten vor der Abfahrt auf unseren Plätzen.
 

Der zweite Teil des Tages stand bevor, in einem anderen Teil des Naturschutzgebiets. Hier waren wir beeindruckt von einem Triel! Und auf der Mauer eines Gehöfts posierte ein Rothuhnhahn.
 
Dann fuhren wir nach Tavira ins Hotel, wo vor dem Abendessen noch der Pool lockte.
 
Nach dem Abendessen setzten wir uns noch in der großzügigen Hotellobby mit den kühlenden Fliesen zusammen und vervollständigten die Beobachtungsliste dieses und der letzten Tage.

 
Sichelstrandläufer [Calidris ferruginea]  Curlew Sandpiper                                                                 
Schwarzkehlchen [Saxicola rubicola] European Stonechat
Zwergseeschwalbe [Sternula albifrons] Little Tern                                                                                                                                        
Sichelstrandläufer, Schwarzkehlchen, Zwergseeschwalbe



Rothuhn - [Alectoris rufa] Red-legged Partridge  
Iberische Schafstelze - [Motacilla flava] Western Yellow Wagtail
Grauammer- [Emberiza calandra] Corn Bunting
                                                         
Rothuhn [Alectoris rufa], Schafstelze [Motacilla flava], Grauammer [Emberiza calandra]
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