Castro Verde - Südiberien

Begegnungen mit der Vogelwelt in Andalusien, der Algarve und Alentejo
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Reisetage
3. Mai  2022

Castro Verde
Lutz und Uta Schmechta
Castro Verde
REISEBERICHT
3. Mai Castro Verde

Heute hieß es Abschied nehmen von der Küste und ihrer magischen Aussicht, dem Blick auf die Felsen im Meer im Frühlicht. Dem opulenten Frühstück mit diversen Tomatenvariationen vom Salat bis Tomaten-Marmelade. Ade, Strandkörbe und ja, noch ein Photo von den Orchideen auf der Wiese. Diese waren beim Rasenmähen am Vortag von den Gärtnern weitläufig umgangen und stehen gelassen worden, was durchaus bemerkenswert ist!
 


 Hotel                                                             

 Bienen-Ragwurz- [Ophrys apifera]                                                               



Caselvel
Das Gefühl, erfrischt zu sein, regeneriert und zum Aufbruch bereit, wirkte noch an diesem Folgetag nach. Die Reise führte uns landeinwärts in den Alentejo in die Steppen um Castro Verde. Auf dem Weg zu unserem ersten Besichtigungspunkt am alten Bahnhof von Caselvel flog parallel zu unserem Bus eine Wiesenweihe. Wir konnten sie an ihrem hellen Gefieder erkennen und an dem Federschleier, der einem Weihengesicht eine eulenartige Anmutung gibt.
 
Ausserdem entdeckten wir einen Steinkauz ( Athene noctua), der auf einem Geröllhaufen saß und uns zuerst anschaute, dann drehte er den Kopf weg und zeigte uns sein Occipitalgesicht. Diese Gefiederzeichnung am Hinterkopf der Eule zeigt sozusagen ein zweites Eulengesicht. Besonders bei gesträubtem Gefieder tritt das Occzipitalgesicht deutlich hervor. Es dient der Gefahrenabwehr. Und hat auch etwas Geheimnisvolles, Allwissendes.  Der Steinkauz war im antiken Athen weit verbreitet und wurde den Statuen der Göttin Athene als Wappenvogel beigestellt.
 
Am Bahnhof der Rötelfalken parkten wir in respektvollem Abstand und von weitem sahen wir die Falken über Dachvorsprünge nach unten spähen und einige auch im Anflug mit Beute.
 Haussperling [Passer domesticus] House Sparrow      
 Weidensperling [Passer hispaniolensis] Spanish Sparrow                                                                  

Ölkäfer                                                            

Schwarzkehlchen - [Saxicola rubicola] European Stonechat                                                             
Haussperling [Passer domesticus] und Weidensperling [Passer hispaniolensis]
 Steinkauz  [Athene noctua]  Little Owl                                                                   
Steinkauz [Athene noctua]



Blauracke - [Coracias garrulus] European Roller                                                      
Blauracke [Coracias garrulus]
Rötelfalke - [Falco naumanni] Lesser Kestrel                                                           
Rötelfalke [Falco naumanni]
Castro Verde

Ein kleiner Mittagspausenstopp beim lokalen Supermarkt von Castro Verde reichte, um Kaffee, Kaltgetränke, Ingwersnacks und gefüllte Teigtaschen zu kaufen. Die Infrastruktur mit einer öffentlichen Waschmaschine ( Lavadora) wäre beim Campingurlaub sicher entgegengekommen.
Vale Gocalhino
Am Nachmittag dann war das Schutzgebiet für Groß- und Zwergtrappen unser Ziel.
Jedenfalls hofften wir, sie zu dort sehen.  Die
Beim Informationszentrum Vale Gocalhino hatte man Trappen-Attrappen beider Zielarten in den Garten gestellt und bereits an der Zufahrt an der Straße stand eine Metalltafel mit Trappensilhuette.
Wir hofften natürlich, die scheuen und seltenen Trappen in echt zu Gesicht zu bekommen.
Mit leiser Hoffnung und beharrlicher Entschlossenheit starteten wir auf den Erkundungstrail. 3km waren angegeben für den Rundweg.
Obwohl sich eine brütende Gewitterwolke am Horizont niedergelassen hatte und auch kurz Donner und Regentropfen von sich gab, blieb der Großteil der Gruppe hiervon unbeeindruckt und wurde von einer Zwergtrappensichtung beglückt.
Als klar wurde, dass das Wetter weiter wegzog und sich entfernte, wanderten wir weiter. Wir entdeckten die blaue Iris am Weg und beobachteten Frösche, die auf dem schlammigen Untergrund kaum sichtbar waren.
Die, die weiter vorne liefen, erlebten das Entzücken der ersten Großtrappensichtung. Da es, Gott sei Dank ohne Donner, wieder leise zu regnen begann, stellten wir uns an einem landwirtschaftlichen Anwesen bei dem Corral der Jungbullen unter das ausladende Wellblech Dach. Nebenan bellten mehrere Schäferhunde hinter einem Zaun.  
Dann ließ das Trommeln der Tropfen auf dem Dach nach und wir liefen weiter, wir wollten ja zurück. Wir konnten das Naturschutzzentrum mit unserem geparkten Bus in der Ferne sehen, doch es lagen Wassergräben dazwischen. Dank unseres Guides Pedro kam uns der Bus dann auf Umwegen entgegen und wir konnten nach rund 8 km! Wanderung an diesem Nachmittag unsere Fahrt zum Hotel in Castro Verde antreten. Nach einer kurzen Erfrischungsdusche gings dann noch ins Ortszentrum zu einem Abendessen im Restaurant.
 Wiesenweihe  [Circus pygargus]  Montagu's harrier                                                                 
Iberischer Frosch -                                                      
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