Mértola - Südiberien

Begegnungen mit der Vogelwelt in Andalusien, der Algarve und Alentejo
Direkt zum Seiteninhalt
Reisetage
4. Mai  2022

Mértola
Lutz und Uta Schmechta
Parque Natural do Vale do Guadiana
REISEBERICHT
4. Mai  2022 Mértola

Castro Verde
Die Morgenexkursion nach dem Frühstück führte uns durch die Straßen der kleinen Stadt Castro Verde. In den Gehölzen entlang der Straße sollten sich Waldohreulen aufhalten. Die wir aber nicht sahen. Dafür hatten wir einen netten kleinen Stadtrundgang.
In Castro Verde sind die Pfefferbäume  die Straßenbäume.


 Freiwillige Feuerwehr CastroVerde

Auch heute wollten wir natürlich weiterhin Ausschau nach Großtrappen halten. Doch zunächst stoppten wir oberhalb eines idyllischen Feuchtgebietes und liefen einige hundert Meter, um den Fluss und die Flussaue zu überblicken und konnten dabei vermutlich einen Mariskenrohrsänger hin und her huschen sehen. Wesentlich stetiger und statischer wirkte der Bienenfresser, der über uns in einem Baum auf einem Ast schlief. Und er saß da immer noch und schlief, als wir auf dem Rückweg zum Bus an ihm vorbeiliefen. Irgendwie machte er einen erschöpften Eindruck und wir mutmaßten: War er krank? Oder hatte er einfach eine lange Flugstrecke hinter sich und ruhte sich jetzt aus? Er war ja sozusagen sein eigenes Fluggerät und dessen Passagier in Personalunion.
 Bienenfresser  [Merops apiaster]  European Bee-eater                                                                   

 Pfepperbauml                                                                

Feuchtgebiet                                                             
El Rocio
Uns zog es weiter auf die Suche nach den Trappen und tatsächlich konnten wir mindestens 2 dieser scheuen Vögel beim nächsten Beobachtungsstopp entdecken!  Wir waren ein Stück auf einem Wirtschaftsweg links der Hauptstraße parallel gelaufen. Hier lag die die offene Steppenlandschaft vor uns ähnlich wie am Vortag. Und hier waren sie! Gemächlich schritten mehrere rotbraune Großtrappenhähne durch das helle Gras.
 Großtrappe  [Otis tarda]  Great Bustard                                                                 
Mértola
Wir durchfuhren dann den Parque Natural do Vale do Guadiana, auch hier gibt es die iberischen Luchse, in den letzten Jahren wurden auch Exemplare aus der Nachzucht in Schutzstationen hier freigelassen. Auch nach dem Habichtsadler hielten wir Ausschau. Durch die Berge ging es nach Mértola im Zentrum des Nationalparks. Mértolas historische Wurzeln lassen sich bis in die römische Zeit zurückdatieren. Das belegen auch Ausgrabungen unterhalb der Festung. Hier findet sich sogar ein Bodenmosaik mit einem Trappenvogel. Zeitweise war Mértola sogar die Hauptstadt eines muslimischen Kleinkönigreiches und ein wichtiger Handelshafen auf den Routen zwischen der Iberischen Halbinsel und Nordafrika. Nach der Reconquista wurde die Moschee unterhalb der Burg zur Kathedrale. Die kleinen Gassen, die Läden mit Keramik und anderem Kunsthandwerk geben der kleinen Stadt ihren Charme. Durch den 1995 eingerichteten Nationalpark Parque Natural do Vale do Guadiana erlebte Mértola eine neue Blüte.
 
Wir hielten uns im Schatten der Häuser, da es sehr warm war und wanderten hoch zur Festung.
 
Von den Zinnen der Burg aus eröffnete sich der Weitblick auf den Fluss Río Oeiras an seiner Mündung in den Río Guadiana. Auf einer vorgelagerten Mauer der Festung entdeckten wir eine Blaumerle.
 
Zufrieden liefen wir durch die Gassen zurück zum Treffpunkt, um im Schatten Eis zu essen und auf unseren Bus zu warten.

 Einfarbstar [Sturnus unicolor] Spotless Starling                                                            

 Kirche                                                              

 Burg                                                             
 Blaumerle [Monticola solitarius] Blue Rock-Thrush                                                                     
Blaumerle [Monticola solitarius]



Mina de São Domingos
Es war inzwischen sehr warm in der Mittagszeit und deshalb setzten wir erst am späteren Nachmittag unsere Beobachtungstour fort. Die Fahrt führte uns zu einer ehemaligen Kupfermine, auch hier konnten wir futtertragende Blaumerlen beobachten. Ein Teil des Gebietes an der Peripherie der Mine war als Erholungsgebiet gestaltet, mit einem Badegewässer, das bei der Hitze sicher gutgetan hätte. Der See im Zentrum des Ausstellungsgebietes hingegen, auf den wir von einem Steg im Museumsgelände aus hinunter blickten, war von einem fast toxischen Blau. Es war laut Augenschein und Beschilderung lebensgefährlich, sich dem Gewässer auch nur zu nähern. Ermattet schlappten wir zurück zum Bus.  

Kupfermine
Blaumerle - [Monticola solitarius] Blue Rock-Thrush  
                                                    
Kupfermine mit Blaumerle
Aber noch war der Tag nicht vorbei,  auf der Rückfahrt, nahe der Ortschaft Alcaria Ruiva hielten wir noch einmal am Straßenrand.
Und gegenüber in einem großen Feld, da waren sie noch einmal.
Die Großtrappen.
Großtrappe - [Otis tarda] Great Bustard                                                           
Großtrappe [Otis tarda]
Zurück zum Seiteninhalt