07-Eine neue Speicherkarte - Auf der Suche nach dem Mornell

Auf der Suche nach dem Mornell

Norwegen 2019
Auf der Suche nach dem Mornell
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07-Eine neue Speicherkarte

Reisetage
Eine neue Speicherkarte ergibt noch kein Foto
1.Juni  2019
Suche nach dem Mornell
Am folgenden Tag, dem 1.Juni,  führte uns unsere Suche nach dem Mornell weiter zum Orkelsjøen, hinter Oppdal. Kurz vor Oppdal ergab sich eine mehr beiläufige fotografische Szenerie. Die Kamera sagte: Keine Speicherkarte. Wir blickten in den Kofferraum: Die neue Ordnungstasche für Speicherkarten war nicht im Kofferraum, sie lag im Quartier mit allen Speicherkarten, da waren sie wirklich gut aufgehoben!
Wir besuchten also  Oppdals großzügige Einkaufszentren, regelrechte Malls, unter anderem verließen wir den Intersport mit zwei Schlafsäcken für Minusgrade. Wir kauften eine neue weitere Speicherkarte und unsere Kalorienspeicher  füllten wir ebenfalls auf - mit einem leckeren Omelett. Dann tankten wir vorsorglich. So gut versorgt, fuhren wir weiter zum Orkelsjoen.
Zum Orkelsjoen
Die Strecke war alpin zu nennen, mit Steigungen, tollem Panorama, einem kurzen Abschnitt am See mit Schnee zum möglichen Festfahren und dem Nervenkitzel, es dank Snow Modus (Allradmöglichkeit des Autos) doch geschafft zu haben, durchzukommen. Außer uns war nur ein Auto unterwegs, es kam von einer der Sommerhütten. Als wir wegen des Schnees umgekehrt waren und wieder festeren Schotter unter den Reifen hatten, sahen wir, der Fahrer hatte angehalten und gewartet, ob wir es denn schaffen würden, durch den Morast zu fahren oder ob wir Hilfe bräuchten. Danke für die Aufmerksamkeit!  Wir haben auf der Speicherkarte die auf dem See schwimmenden Enten, in Nahaufnahme. Als wir wieder unten im Tal an der Mautschranke ankamen, ärgerten wir uns über uns selbst. Hatten  wir doch kein Photo vom Mornell – weil nicht da. Und peinlicherweise auch nicht vom See, obwohl er da war.
Goldregenpfeifer  (Pluvialis apricaria), Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe)
Goldregenpfeifer  (Pluvialis apricaria), Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe)
Gesehen haben wir in dieser Berglandschaft den Goldregenpfeifer ( Eurasian golden plover, Pluvialis apricaria ). Dieser Verwandte des Mornell brütet  in Island und West-Europa und überwintert in Feuchtgebieten. Salzwiesen, Grasland, alpinen Trockenwiesen, Küstengebieten und Buchten. Die in Island brütenden Goldregenpfeifer wandern nach Schottland, Irland, Westspanien, die skandinavischen Vögel nach Frankreich, die in Russland brütenden Exemplare  vor allem nach Spanien und Nordafrika.
Mit 25-28 cm ist es der größte Regenpfeifer, mit prägnanten weißen Achseln und schmalem weißem Flügelstreifen. Der Schnabel ist relativ klein, Flügel und Schnabel sind etwas kürzer als die des Mornell. Ausdrucksvoll ist das dunkle Gesicht  - dieses Schwarz fehlt bei brütenden Weibchen an Gesicht und Hals - und die fast schwarze Unterseite des Goldregenpfeifers. Sie werden eingerahmt von einem schmalen Streifen entlang der Flanken  und der unteren Flügeldecken. Die Oberseite ist mit goldenen Sprenkeln bedeckt. Trotz oder wegen seiner Kontraste ist er perfekt getarnt, was besonders auf dem in Fokstumyra aufgenommenen Photo deutlich zu sehen ist. Hier wurde er zwischen ausgebleichtem Holz, moorig dunkler Erde und blondem Schilfgras aufgenommen und trägt ähnliche Farbtöne in seinem Federkleid. Nur, weil er seine dunkle Brust und Bauchseite präsentiert und aufgerichtet verharrt, war er gut sichtbar.
Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria)
Der Ruf des Goldregenpfeifers bleibt prägnant  durch sein Tyou you you oder pyou - pee-oo und ein wiederholtes trauriges und leicht verwaschenes tyou-oo.
Den Goldregenpfeifer also bekamen wir sowohl in Fokstumyra als auch oben auf dem Weg zum Orkelsjoen zu sehen.
Den Mornell leider nicht.
Auch wenn wir uns an dieser Stelle sicher wiederholen.
Wir gingen übrigens sogar noch einem Hinweis auf E-Bird nach, gaben die Koordinaten des Beobachtungsortes an, das Navi führte uns zu dem Hotel und Touristikzentrum an der E 6, es war allerdings schon geschlossen. Oder noch. Wir parkten und nahmen das Navi mit. Hinter den historischen Gebäuden führte ein Pfad über Weiden, kleine Brücken den Hang hinauf.
Das Navi sagte uns, wir hätten unser Ziel erreicht.
Wir waren etwas ratlos und entschieden, es jetzt gut sein zu lassen, einfach noch auf den kleinen Wegen durch eine Art norwegisches Alpinum zu laufen, die Sonne schien und wärmte noch. Auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses und der Hauptstraße, war ebenfalls der Hang sonnenbeschienen und wir konnten nochmals einen einzelnen Moschusochsen sehen. Vielleicht den sozusagen offiziellen Moschusochsen, so wie bereits 2010.
Auf der Rückfahrt nach Toftemo merkten wir dann schon, wie müde wir waren und beschlossen, unsere Einkäufe auf den nächsten Tag zu verschieben. Wir luden noch unsere Bilder herunter und programmierten die Ziele der kommenden Tage ins Navi und und beendeten den Tag mit etwas Packen und einem Abendessen.
Am Aussichtspunkt: Gegenüber am Hang ein Moschusochse (Ovibos moschatus)
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