03-Auf der Königsroute
Reisetage
Auf Norwegens Königsroute
28.Mai 2019
Am nächsten Morgen hatte der Regen aufgehört und nachdem wir unser Zelt relativ trocken einpacken konnten, waren wir dankbar für das Café, das mit der Rezeption das Herzstück des Zeltareals bildete. Das reichhaltige Frühstücksbüffet mit frischgebackenem Brot, Eierspeisen, Fischplatten und selbstgemachter Marmelade bei Seeblick munterte die Lebensgeister auf. Das Frühstück selbst war dann auch teurer als die eigentliche Übernachtung.
Am Ufer des Sees unserer Frühstücksgaststätte Lyckornas Camping
Eiderente (Somateria mollissima), Heringsmöwe (Larus fuscus), Austernfischer (Haematopus ostralegus), Schellente (Bucephala clangula)
Gestärkt setzten wir unsere Reise fort und passierten gegen Mittag die norwegische Grenze. Hier fielen uns die Hinweise auf die Videomaut und die Empfehlungen zum Erwerb eines "Pickerls" auf. Wir erkundigten uns sogar danach im Infozentrum, wo wir eine Straßenkarte von Norwegen kauften. Wir bekamen die lapidare Auskunft, dass das Kennzeichen automatisch eingelesen würde und dann eine Rechnung nach Hause geschickt würde. Erst während der Fahrt sickerte ins Bewusstsein, dass wir durchaus noch die Gelegenheit hätten nutzen können, einen Chip zum Einlesen dort zu kaufen. Aber nun gut, wir entschieden, dass wir uns bei der nächsten Möglichkeit, im WLAN einzuchecken, bei der EPC registrieren wollten. EPC steht für „Euro Parking Collection“, eine in England ansässigen Organisation, sie rechnet für das Norwegische Straßenwesen die Mautgebühren ab.
Unsere Route ins Zielgebiet führte uns über die in weiten Teilen baustellenmäßig aufgewühlte E 6, die dann hinter Lillehammer, 1994 Austragungsort der olympischen Winterspiele teilweise autobahnmäßig ausgebaut durch bergige Regionen verläuft. Hier wurden wir dann mehrmals von den Mautkameras fotografiert.
Die Strecke zwischen Oslo und Trondheim hat übrigens auch historische Bezüge, weil die norwegischen Könige von Oslo seinerzeit diese Route genommen haben. Eine der Post und Quartierstationen ist Toftemo, ein historischer Hof und heute Hotel und Campingplatz. Ein gastlicher Ort mit guter Infrastruktur und einer selbstverständlichen Herzlichkeit und Wärme. Die brauchten wir denn auch angesichts der sehr frischen Temperaturen. In der ersten Nacht sank das Thermometer auf -4 Grad. Auf dieser Fahrt war es weit kälter, anders als 2010, wo wir zum selben Datum schon den Frühling in Fokstumyra und Dovrefjell erlebt hatten. Die kleine Rundwanderung im vertrauten Gebiet von Fokstumyra brachte uns immerhin ein singendes Blaukehlchen und beeindruckendes Abendlicht auf den noch verschneiten Bergkuppen. Und wir freuten uns über den stattlichen Trupp Regenbrachvögel auf der Wiese neben dem Zufahrtsweg zum Parkplatz.
Regenbrachvogel (Numenius phaeopus)
Wacholderdrossel (Turdus pilaris),
Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe),
Rotdrossel (Turdus iliacus),
Blaukehlchen (Luscinia svecica)