10-Radtour 02 - Finnland 2022

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Finnland 09.6. bis 28.06. 2022
Von Pargas nach Nagu
21.06.2022

Zum Frühstück gab es frische Minze für den Tee, die Minze stammte aus dem kleinen Küchengarten hinter dem Restaurant. Ein Rhabarberkompott (der Rhabarber kam ebenfalls aus dem Garten) mit Sauercreme war sommerliche Erfrischung zum Start in diesen Tag, der warm werden sollte. Bei strahlendem Sonnenschein verabschiedeten wir uns von unserer Gastgeberin Eva und stiegen auf die Räder.
Aufbruch
Bei strahlendem Sonnenschein verabschiedeten wir uns von unserer Gastgeberin Eva und stiegen auf die Räder. Bei strahlendem Sonnenwetter ging es weiter Richtung Nagu, vorbei an dem großen Kalksteinbruch, der den südlichen Teil der Insel dominiert. Vorbei an Muttern, Schrauben im Riesenformat – was man so alles us Beton herstellen kann – und sogar mitten hindurch.
Die Sonne schien inzwischen intensiver und der Fahrradweg verlief parallel und streckenweise oberhalb der Straße. Es ging bergauf und bergab. Teilweise schoben wir, aber die Entschleunigung war für uns ok., da sahen wir mehr. Ein Elch auf dem Verkehrsschild, eine Eule aus Plastik auf einem Heuballen, echte Singschwäne in einer idyllischen See- Moorlandschaft. Mehrmals rasteten wir im Schatten, erneuerten den Sonnenschutz und tranken Wasser. Die Temperaturen waren jetzt sommerlich und wir staunten beim Wegweiser nach Attu und stellten fest, dass es neben der Insel Attu im Behringmeer auch ein Attu auf Pargas gibt.
Irgendwann mittags waren wir dann am Fähranleger, von wo der Fährpendelverkehr nach Nagu/Nauvo startete.

Mit der Fähre Sterna setzten wir über und hielten die Nasen in die erfrischende   Meeresbrise. In Nagu angekommen, ging es es dann allerdings entlang der Hauptstraße weiter ohne extra Radweg daneben. So sollte es dann auch bleiben, bis auf den Abschnitt der Strecke, die durch den Ort Nagu führt. Es gab aber abhängig von den Fahrzeiten der Fähre immer wieder Intervalle, bei denen keine Autos in unsere Richtung fuhren, wir also relative Ruhe hatten, auch wenn dann natürlich der Gegenverkehr entgegenkam. Die einzige Sorge war vielleicht, von überholendem Gegenverkehr übersehen zu werden. Wir selbst wurden vor allem von Lieferwägen, Autos mit Bootsanhängern, Kombis und Kleintransportern überholt. Der Reiseverkehr zu Mittsommer würde erst ab Mitte der Woche einsetzen. Denn Mittsommer wird in Finnland und Schweden an dem Samstag gefeiert, der am nächsten zum Johannistag am 24.Juni liegt.
An der Fähre
An der Stelle noch einige soziogeografische Details: Zur Region Pargas-Parainen gehören das Städtchen Pargas und die Insel Pargas, Nagu, Korpo und die weiter vorgelagerten Schäreninseln wie Utö und zahlreiche unbewohnte Felsinselchen – ein hoher Prozentsatz der Bevölkerung besteht aus Finnlandschweden. Einige Orte haben finnische und schwedische Namen. So trägt auch Turku noch den schwedischen Namen Abo, Stadt am Fluss.
Wir waren froh, dann endlich von der Hauptstraße abbiegen zu können. Auf einer kleinen Landstraße kurvten wir durch eine sommerliche Wald- und Wiesenlandschaft. Das Sträßchen führte an einem Heuschober vorbei, der sich so auch in der Schweiz gut gemacht hätte, daneben ein großes Gebäude mit gelber Holzfassade und weißen Sprossenfenstern, einer Veranda mit Schirmen und einem Aufsteller am Tor: „Villa Vintage“- wir hatten unser Ziel erreicht.
Villa Vintage
Auf der gegenüberliegenden Strassenseite weideten Schafe auf einer blühenden Wiese, hinter dem Haus standen große Kiefern, außerdem eine dekorative kleine Bockwindmühle. Aus dem Hintergrund blinkte die Ostsee herüber. Wir schoben unsere Räder auf den gekiesten Hof und schauten um die Hausecke. Und entdeckten den Eingang auf der rückwärtigen Seite direkt neben dem Vintageladen, den die Villa ebenfalls beherbergte. Hier war das sympathische Eigentümerehepaar gerade dabei, einen Tisch (massiv, rund, schätzungsweise 70iger Jahre Style) in den Lieferwagen von Kunden einzuladen. Wir wurden freundlich begrüßt, checkten ein und wurden in das Zahlencodesystem an den Türen eingewiesen. Das Zimmer war in Taupe und Weißtönen gehalten, eine leichte Brise blähte weiße Gardinen.
Wir ruhten uns erst einmal auf dem großzügigen Bett mit der duftend weißen Wäsche aus. Danach stärkten wir uns mit den mitgebrachten Cashewnüssen und füllten die Wasserflaschen wieder auf, bevor wir – ohne unsere Packtaschen – wieder aufbrachen. Nach einem kurzen Abstecher zur Badestelle an der Schärenküste machten wir uns auf den Weg nach Nagu.
Am Hafen: Flussseeschwalbe [Sterna hirundo] Common tern
Am Hafen: Haubentaucher [Podiceps cristatus]  Great crested grebe
Flussseeschwalbe [Sterna hirundo] Common tern
Am dortigen Hafen wollten wir uns erkundigen, wo die Fähre nach Turku abging. Diese wollten wir am Donnerstag, den 23.6. als Transportmittel für den Rückweg nach Turku nutzen. Vor allem aber waren wir ziemlich hungrig. Die kleine Landstraße führte irgendwann wieder auf die Hauptstrecke zurück, die vor Nagu mit mehreren Brücken breitere Schärengewässer überquert. In Nagu selbst gab es auch wieder einen Radweg. Wir bogen dann ab zum Hafen. Den Fähranleger fanden wir auch und informierten uns im kleinen Tourismusinfopavillon bezüglich der Fahrradwegesituation. Dazu mehr unter „Fazit“. Danach endlich entspannten wir auf der Terrasse eines hübschen Restaurants mit Blick auf den Hafen und das Wasser und aßen zu Abend. Das war dann auch unsere Stärkung für den Rückweg zur Villa Vintage. Es war zwar an diesem heißen Tag immer noch warm, aber die Schatten wurden länger und die Luft milder. Die Abendsonne zeichnete die Landschaft in weiches Licht. Zurück in der Unterkunft fielen wir müde ins Bett und schliefen gefühlt neun Stunden durch.
Milchstation
Hafen Nagu
Hafen von Nagu
Milchhäuschen
Polarfuchs [Vulpes lagopus]  Arctic fox
Polarfuchs [Vulpes lagopus]  Arctic fox
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