Am Sonntag durchwandern wir mehrere Biotope in der näheren Umgebung auf der Suche nach diversen Arten, z.B. Großer Brachvogel der hier vorkommen soll. Und es ist einfach nur schön, Blumenwiesen mit einer Artenvielfalt und Buntheit. Wir lassen uns nieder, um unter Bäumen im Schatten im Gras in die weite Sommerlandschaft zu schauen, die von Baumgruppen und einzelnen Kopfweiden aufgelockert wird. Grillenkonzert, der Geruch von warmem Gras und Sand runden diese Stimmung ab.

Bei flirrender Hitze fahren wir noch ins Flusstal der Narew, wo uns Schwarzstorch und Seeadler begegnen und wir eine Kolonie von Trauerseeschwalben beobachten. Auch heute legen wir eine Eis und Kaffeepause ein, fahren dann zur Siesta ins Quartier, wo wir nach einer Dusche und einer Schlummereinlage im Schatten ausruhen und nach dem Abendessen zur Audienz beim Wachtelkönig aufbrechen. Bei dieser Audienz sind wir vom Hofstaat des Sumpfkönigs umschwärmt – Mücken sirren und sobald sie nicht sirren, stechen sie gerade.

Wir harren trotzdem aus und lauschen dem Gesang des Seggenrohrsängers und als sich die Dämmerung allmählich als weiche Decke auf den Sumpf niederlässt, kommt dann auch die Zeit des Wachtelkönigs, den wir auch kurz im Schein der Taschenlampe zu sehen bekommen. Er sieht flauschig aus, ein kleiner längsgestreifter Vogel, der mit seinem schnarrenden ratschenden Ruf sein Revier gegen vermeintliche Konkurrenten behauptet. Etwas ähnelt der Laut des einen Korkens, der gerade aus einer Weinflasche gezogen wird.