Die Nordische Ringdrossel

Blaukehlchen Logo  

Wir wollen nach Runde
und: Endlich sehen wir die Nordische Ringdrossel

24.Mai
Nach einem Frühstück in der Morgensonne kurven wir bergauf und bergab, Richtung Haukelifjell. In der Landschaft vor dem ersten Tunnel ( die gerade parzelliert und von Baumaschinen durchpflügt wird ) versuchen wir auf der Suche nach der Ringdrossel ein Stück in die Landschaft zu wandern, was leider fehlschlägt.
Deshalb geben wir an dieser Stelle auf und fahren weiter durch den Tunnel – hier erwartet uns eine noch winterliche Fjell-Landschaft, die langsam erwacht.

Hochland
Hochland

Wo die Sonne bereits hingeschienen hat, wachsen Moose und kleine Birken bzw. sie erwachen aus dem Winterschlaf. Tauwasser sammelt sich in Senken und rieselt die Felsen in glänzenden Bändern herab. Tjock, tjock – der Ruf der nordischen Ringdrossel macht uns aufmerksam auf unseren „Wappenvogel“. Zweimal sehen wir ihn und sie vorbeihuschen. Lutz kann das Männchen erkennen und dass es deutlich dunkler ist als sein alpiner Vetter vom Fockenstein und Wank. Vor Jahrtausenden sind die Ringdrosselfamilien durch die Eiszeit getrennt worden und haben sich etwas unterschiedlich weiter entwickelt. Hier scheint die Eiszeit noch fast gegenwärtig. Zwischen den Steinen und Moosen entdecken wir dann noch ein kleines Juwel. Das rotsternige Blaukehlchen, das nur sichtbar wird zwischen den braunen Steinen, wenn es uns sein safirblaues Vorderteil zuwendet.

Hier sollen sich die Saunabesucher Abkühlen
Hier sollen sich die Saunabesucher abkühlen
An diesem Abend steuern wir früh einen Zeltplatz an, weil wir uns aufwärmen und Mails checken wollen.  Eine kleine Sauna am Zeltplatz von Roldal ist für uns aufgeheizt, als wir vom Essen ( Elchbuletten) kommen. Abkühlung verspricht dann die Outdoor-Dusche. Auf ein Bad im nahegelegenen Fluss verzichten wir, auch wenn dort auch ein Zugang mit einfachem Holzgeländer auf Saunagäste wartet und das Abkühlen im recht turbulenten Wasser als Schmankerl empfohlen wird.

Der Bach pardon Fluss rauscht durch unsere Träume in der Nacht, zusammen mit dem Wind. Nach einem kurzen Frühstück machen wir uns auf den Weg, weiter Richtung Norden…umkurven

Ringdrossel
Die Nordischen Ringdrossel
Fjorde, überqueren einen Fjord, fahren, vom Navi geleitet, ganz überraschende kleine Landstraßen. Überall große rote Scheunen, mit markantem weißen Balkenmuster, große Silos, vor den weitläufigen Grundstücken warten Briefkastenhäuschen auf den Kontakt zur Außenwelt. An diesem Tag begegnen wir der Ringdrossel.


Zeltplatz mit Kreutzfahrtschiff im Hintergrund
Wir sind die einzigen Gäste auf diesem Zeltplatz
im Hintergrund das Kreuzfahrtschiff

Abends zelten wir als einzige Gäste eines Zeltplatzes direkt an einem Fjord. Nach kurzen heftigen Regenschauern bricht die Sonne durch. Als wir unser Zelt aufgebaut haben und auf den Granitfelsen am Ufer die Stimmung auf uns wirken lassen, hören wir dunkles Brummen, niederfrequent, von einem Schiffsdiesel. – ein Kreuzfahrtschiff schiebt sich in den Fjord. Sendet Wellen aus, die unseren Felsen berühren. Das ist auch die einzige Verbindung. Wir wissen nicht, ob vielleicht gerade jemand aus der Kabine hinübersieht zum Ufer, zu der Apfelbaumwiese mit dem grünen Zelt – und vielleicht …vielleicht lächelnd oder sehnsüchtig daran denkt, wie es sich anfühlen könnte, unabhängig zu sein.
Tauschen würden wir nicht.
Am nächsten sonnigen Morgen lockt Runde, das wir – endlich – heute erreichen möchten.
Über sieben Brücken und sieben Meere.
Stattdessen steuern wir die Fähre an, die erste von Dreien an diesem Tag – über sieben Berge und Brücken

Brücke
Brücke

Richtung Runde. Das Wasser und der Himmel wetteifern in Blautönen. Inselchen schwimmen im silbrigen Meer, Runde ist mit dem Festland durch eine Brücke verbunden,. Die Rundebrua. Diese Brücke hat mehrere Schwestern, die sich zwischen Festland und der Insel und ihren Nachbarinseln über Meeresarme strecken wie Riesentiere auf Stelzen.
Runde ist klein,überschaubar, ein Sommermärchen. Nach einer Kurve sehen wir einen Wollballen auf Stelzen, dann zwei , drei und mehr. Schafe und ihre Lämmer blockieren die Straße. Nachdem wir uns vorsichtig einen Weg gebahnt haben, geht es über einen Weiderost und durch ein Tunnel, dahinter der Campingplatz Goksoyr Camping. Dort schlagen wir für 4 Nächte unser

Brücke von Runde
Brücken im Meer

Quartier auf. Schlendern weiter die Uferstraße entlang mit ihren Sommerhäusern und den Gewächshäusern der Gärtnerei, in der Petunien trotz der frischen Brise behütet heranwachsen -  ihr Rot, Pink und Rose leuchtet durch das Glas. Das Meer spielt mit einigen kleinen Riffen draußen vor der Mole, wirft weiße Schaumkronen hoch, Kalligrafie im Blau. Das Brandungsrauschen wiegt uns in den Schlaf. Doch dunkel wird es nicht, Noch nachts um eins  ist es so hell wie bei uns an einem Juniabend halb zehn. Entsprechend betriebsam gebärdet sich auch die Natur, Wacholderdrosseln keckern, Möwen kreischen. Das Meer ist sowieso immer in Action und sein riesiger Organismus lässt im Ein- und Ausatmen die Wellen an die Ufermauer branden.  weiterlesen