Obseervatorium



Tienschan



Wacholdermatten



Almaty



Abreise



Von den Steppenseen zum Tienschan

27.05.2013

6:30 Uhr Frühstück
Das Frühstück ist wieder auf Mitteleuropäische Besucher angepasst.

Mohn

7:30 Uhr Aufbruch
Wir fahren noch mal wie gestern in Richtung Norden. Denn wir haben noch  nicht alles gesehen was wir sehen wollten. Zum Beispiel vermissen wir noch die Bergkalanderlerche. Eine Lerche der bergigen Steppenregionen und höheren Lagen. Aber erst einmal sehen wir  roten Mohn, den wir auf der gestrigen Tour, die auf derselben Strecke entlangging, noch nicht gesehen hatten.

Wildes Getreide, hauchzarte Libellen und natürlich die Bergkalanderlerche finden sich am Wegesrand.  

 

 Nach diesem letzten Ausflug in die Steppe ist  unser letztes  Ziel, der Tienschan. Deshalb führt uns die Straße erst einmal  zurück nach Almaty.

 


Zuvor aber noch ein Stopp an einem kleineren mit wenig Schilf und Wasserpflanzen bewachsenen See. Ein erneuter  Versuch die Weißkopfruderente zu entdecken. Die Weißkopfruderente ist eine der seltensten Entenarten der Welt. Ein Hauptproblem ist die Bastardisierung mit der aus Nordamerika stammenden Schwarzkopfruderente, die als Ziergeflügel eingeführt wurde. Gefangenschaftsflüchtlinge vermischen sich mit der eh schon seltenen und nah verwandten Weißkopfruderente. Da die Schwarzkopfruderente im Verhalten aggressiver ist, ist auch die Paarung erfolgreicher.


Wir haben Glück, neben Schwarzhalstauchern, Spieß- und Kolbenenten schwimmt eine männliche Weißkopfruderente, die bald den Kopf unter die Flügel steckt und schläft.

Auf dem Rückweg zu den Autos fliegt noch ein dunkler Zwergadler direkt über unseren Köpfen hinweg.

Hier greift wieder Punkt 5 der Feinde des Tierfotografen → Der Fotograf.
Vor lauter Aufregung hatte ich vergessen den Fotoapparat zu heben und ein Foto zu machen.


Unser letzter Stopp vor Almaty ist der Sorbulaq-See. Am Rande des Sees erstreckt sich ein mehrerer Hundertmeter  langes Geröllfeld. In diesem Geröllfeld befindet sich eine riesige Rosenstarkolonie. Diese Steppenvögel sind unsere Begleiter seit der Nordsteppe.
Am, auf und über dem See stehen, schwimmen und fliegen Krauskopf und Rosapelikane. Auch Möwen und Kormorane tummeln sich hier. Auf einem abgebrochenen Baumstumpf sitzen zwei Schwarzmilane.
Am Rande des Sees unter einem Baum im Klee wird erst einmal  unser Picknick ausgebreitet. Sehr erfrischend die Tomaten und Gurken, Wurst, Käse und Brot.

 


Später, die Durchfahrt durch das Verkehrschaos von Almaty. Vorbei an glitzernden Hochhäusern und Anlagen. Am Stadtrand folgt die Straße einem Bachlauf. Bei einem Halt suchen wir die komplett schokoladenfarbene Flußwasseramsel. Die Flußwasseramsel kommt hier neben der normalen Wasseramsel vor. Da sich aber am Ufer eine Baustelle befindet, sehen wir nur ein Paar Gebirgsstelzen. Die Wasseramsel jedoch an dieser Stelle nicht.
Unser nächster Halt ist schon in den Bergen. Die Autos werden am Straßenrand abgestellt. Ein schmaler Pfad führt uns bergan auf eine Wiese. An den Berghängen stehen Fichten. Wir werden vor Zecken gewarnt. Dieser Halt beschert uns den Blaukopfrotschwanz und die Misteldrossel.

Beim Blaukopfrotschwanz greift wieder Punkt 1 der Feinde des Tierfotograrafen → Das Tier. Genau beim Auslösen schaut der Rotschwanz in die entgegengesetzte Richtung, so dass nur sein Hinterkopf auf das Bild kommt. Alle Weiteren Bilder werden unscharf. Die Misteldrossel dagegen ist brav. Sie bleibt ruhig auf der Spitze eines Baumes sitzen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Später beim Stopp an einem Gebirgsbach singt die Purpurpfeifdrossel, eigentlich hat Erlan, unser Guide angefangen den Gesang zu imitieren. Erlan ist ein super Vogelkenner und Vogelstimmenimitator. Er beherrscht sozusagen alle Gesänge und Rufe der einheimischen Vögel und hat uns so  mache Vogelart zeigen können. Obwohl er kein Wort englisch und wir kein Wort russisch oder kasachisch reden, hat die Verständigung gut geklappt. Mit Händen und Füßen und mit lateinischen Vogelnamen ging’s ganz gut.


Am Späten Abend nach weiteren Stopps an den Bachläufen, an denen wir doch noch die Flußwasseramsel sehen konnten,  kommen wir an unserem Tagesziel an. Das Observatorium in 2500 m Höhe ist unsere Unterkunft für die nächsten 3 Nächte. Es handelt sich um ein T-förmig angeordnetes Gebäude.  In 20 m Entfernung befindet sich ein Gebäude mit angrenzendem Beobachtungsturm der das  Fernrohr verbirgt. An einigen Ecken liegt der Schnee noch 2 m hoch.  An einer Hausecke steht das etwas  verblasste  Schild Jena 5555 km. In einiger Entfernung befinden  sich noch einige Wohngebäude auch einiges an Wacholdergesträuch und ein Geröllfeld ist in der Nähe.
Um 19:00 Uhr gibt’s ein hervorragendes Abendessen (Fleisch mit Kartoffeln).

 

Danach Liste schreiben und müde falle ich ins Bett.

weiterlesen >>