Island 2014
Zwischen Geysiren und Gletschern

Brücken, Bergpässe und Puffins

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Brücken, Bergpässe und Puffins

Eisenten, Löffelenten und «tanzende» Odinshühnchen


28.05.2014 Der Zeltplatz mit dem Gipfelblick schmiegt sich an die niedrigen Felsen und schaut weit ins Land.

Zeltplatz
 Der Zeltzplatz

Am nächsten Morgen hat sich der Himmel bezogen. Es nieselt.
Nachdem wir das Zelt abgebaut haben, erkunden wir dann noch das Gebiet hinter den Felsen. Es erstreckt sich Richtung Meer. Und bietet etliche vielversprechende kleine Seen, vom Hausfelsen unseres Zeltplatzes aus betrachtet.
Uta lustwandelt über genau diesen Hausberg in dieser Richtung und von oben ist Lutz mit Redwing zu sehen, der, nachdem die Startautomatik mal wieder gebockt hat, in Richtung des mutmasslichen Vogelrastgebiets fährt.
Das sich – angefangen bei der Beschilderung und natürlich von seinen Bewohnern her - als echtes ornitolog.Frühstücksbüffet herausstellt:
Eisenten mit ihren eleganten Schwanzfedern, die an Antennen erinnern. Löffelenten. Krickenten. Mittelsäger und Brandgänse. Ein Sterntaucher posiert vor uns.


 

Und einige Teiche weiter begegnen wir wieder Odinshühnchen.
Diese führen gerade ihr Wassertreterballett auf .
Synchronkreiselnd schnappen sie nach aufgewirbelten kleinen Wassertierchen. Video!
Entzückt bleiben wir stehen und können die Szene als Uraufführung hier auf Video präsentieren.

 

 

 

 

 

 

 

Dann heißt es Abschied nehmen, denn wir bekommen Hunger und planen ja noch, Richtung Egilstadir weiterzufahren und dort Mittag zu essen. Die Ringstraße führt hinter Djupivogur bald als geschotterte Pass-Straße in Kurven bergauf und in eine Zone von Schnee und Nebel. Wir sind froh, dass hier und jetzt keine Laster und Busse entgegenkommen oder hinter uns drängeln.

Gemütlich und zuverlässig trägt uns Redwing über den Pass und dann in ein weitläufiges grünes, ja sogar teilweise bewaldetes Flußtal, das sich bis nach Egilstadir erstreckt. Wir halten noch Ausschau nach dem Zeltplatz am See, wo wir 2007 den südwestlichen Punkt erreicht hatten, um dann von dort zurück zur Fähre zu fahren. Dieser liegt allerdings an einer kleineren Seitenstraße, die parallel zur Ringstraße verläuft.

Hier Schließt sich der Kreis
 Hier Schließt sich der Kreis

Sehen wir also Egilstadir als den Punkt, wo sich der Kreis schließt und von wo aus wir neu starten zu einer erneuten und wieder ganz anderen Islandtour als 2006 und 2007, alte Bekannte neu entdecken und erleben werden. Doch erst einmal machen wir Pause beim Tankstellenrestaurant, Redwing bekommt seinen Treibstoff und wir unsere Lammkoteletts.
Was auffällig ist, dass die Busreisegruppen zugenommen haben. Es gibt viel mehr Pauschaltouristen, die Island per Fähre und Bus erleben möchten. Das muss jeder für sich entscheiden. Wir für uns sind froh, die Reise auf unsere Weise machen zu können, aber es ist nicht selbstverständlich, dass das die Gesundheit auch so zulässt.

Das Coca Cola Häuschen

Nach einem Besuch im Outdoorladen von Egilstadir und Schlafsackkauf ( Lutz hat schon die letzten Nächte gefroren und hat da weise entschieden, wie sich noch herausstellen wird ), machen wir uns auf die Strecke Richtung Borgafjörður und Bakkagerdi . Diesmal bei schönerem Wetter, was bestimmte Attraktionen am Weg in neues Licht rückt – Coca Cola Station

Das Coca Cola Häuschen, das wir schon im Jahr 2006 besucht haben
 Das Coca Cola Häuschen,
  das wir schon im Jahr 2006 besucht haben

Diesmal ist das charmante pfefferminzgrüne Hüttchen sogar geöffnet und zeigt uns sein Innenleben. Wir tragen uns ins Gästebuch neben dem pinkfarbenen Sparvogel ein. Dann geht es weiter auf der gerade wieder geöffneten Pass-Straße, die sich in kühnen Serpentinen hochschraubt und dann auf der anderen Seite zwischen Schneefeldern kurvenreich ins Tal führt. Redwing meistert Anstieg und Abstieg am noch verschneiten Vatnskarð.zuverlässig. Und hinten am Horizont schimmert schon wieder das Meer der Bucht von Njarðvík

Die Straße schmiegt sich an den Berg und eröffnet immer neue Küstenhorizonte, Kurve um Kurve, bis wir endlich im Fischerdorf Borgafjörður ankommen. Der Zeltplatz bietet ein sympathisches Küchenhaus, gepflegte Zeltwiesen und Bergblick mit Alpenglühen.

Am Zeltplatz
 Am Zeltplatz

Uns begegnen nette Mitcamper, sogar aus Rosenheim, per Norröna zum Übersommern angereist ( das machen wir auch einmal, wenn wir mal "gross" sind). Dann bringt aus dieser Runde noch jemand Fisch, frischen Fisch, geschenkt direkt vom Trawler. Allerdings gefroren. Wir teilen den weißen Segen und verarbeiten ihn zu Fisch in Sahnesauce bzw. Fischsuppe. Dabei tauschen wir uns über Reiserouten und die Papageientaucher am Ort aus. Die wollen wir noch am gleichen Abend an ihrem Felsen weiter östlich besuchen. Doch zuvor machen wir noch die Runde durch den Ort und zur Küste. Damals war ein mieses Wetter und wir hatten nur kurz aufs Meer geschaut, dabei aber immerhin als Sensation eine Scheckente gesichtet. Die hofft Lutz nochmal zu sehen. Aber diesmal hat sich keine Scheckente hierher verirrt. Wir werden also nächstes Jahr an den Varangerfjord fahren, um sie mit Glück zu beobachten.

Puffins (Pappageitaucher)

Dafür werden wir entschädigt durch den Blick auf etliche Kragenenten.
Nach dem Abendessen mit lecker Fisch fahren wir dann auch schnell zu den Puffins. Ihr Berg liegt idyllisch in der Abendsonne. Wir denken an den ersten Besuch hier 2006, wo sich die Puffins vor waagrechten Böen und Regengüssen in ihre Höhlen zurückgezogen hatten – doch jetzt ist es fast warm und überall sind sie da, die Papageientaucher von der Familie der Alke. Die Pappageitaucher (Puffins) schauen versonnen aus ihren Höhlen oder stehen davor. Puffins rudern mit ihren Flügeln durch die Luft und landen auf dem Wasser. Puffins dümpeln auf den Wellen, auf dem Meer, das an diesem Abend glatt und ruhig ist, schwimmen sie wie diese Quietschebadewannenenten, die auch durch den Auftrieb ihren Schwerpunkt über dem Wasser haben. Puffins watscheln und klettern durch das Grünzeug auf ihrem Berg und haben immer diesen melancholisch-verschmitzten Gesichtsausdruck.

 

Puffins werden fotografiert und von Entzückensrufen bedacht, die ihr Kindchenschema auslöst. Sie sind eine prominente Art. Die Aufmerksamkeit, die sie bekommen, hilft vielleicht auch anderen Arten. Jedenfalls haben alle, die an dem Abend die Puffins besuchen, danach auch so ein Lächeln im Gesicht. Auch die Sonne lächelt noch lange in dieser Nacht und die Landschaft lächelt mit rosig behauchter Anmutung- die Berge und das Meer haben nachts um eins eine fast unwirkliche Helligkeit. Bakkafjörður hat sich schon längst schlafen gelegt, da ist die Sonne noch munter.

 

 

 

 

 

 

 

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