Island 2014
Zwischen Geysiren und Gletschern

Über Fjord   und     Berg

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Über Fjord und Berg

Die Küstenstraße und Strände

Pyramidenartige Bergspitzen
 Pyramidenartige Bergspitzen

27.05.2014 Wir fahren an diesem Tag noch eine spektakuläre Küstenstraße mit dem Ausblick auf Strände mit freistehenden Felsen, tief unter uns gießt die See ihre Gischt auf den Strand. Eissturmvögel tanzen in der Luft. Der Himmel blau. Das Meer noch blauer. Tintenblau.

Es ist warm, auch wenn ein frischer Wind die Gräser auf den Felsen streichelt.
Die Straße schmiegt sich an die Küstenlinie und schlängelt sich Kilometer um Kilometer, Kurve um Kurve.

Bei einem Stopp gönnen wir dem Auto eine Pause mit Aussicht und klettern in den Grashügeln oberhalb der tief eingeschnittenen Buchten mit ihren Naturbassins herum. Zunächst ist einiges los, denn so wie wir Vögel beobachten und uns über Seltenheiten freuen, so gibt es auf Island ja auch genügend geologisch interessierte Leute, die Steine umdrehen, in die Hand nehmen, ja, auch besonders schöne Exemplare einstecken. Wir versuchen, mit dem Foto besondere Augenblicke einzufangen, bei denen etwa ein Eissturmvogel uns aus dunklen Augen anblickt, während er für einen Moment uns gegenüber im Aufwind an der Klippenkante in der Luft zu stehen scheint (was uns allerdings nicht gelingt).

Djúpivogur

Eissturmvogel am Nest
 Eissturmvögel [Fulmarus glacialis] am Nest

Dann beschließen wir, weiterzufahren und in Djúpivogur, einem idyllischen Ort mit einer ebenso idyllischen Bucht auf dem freundlichen Campingplatz zu übernachten. Die Zeltwiese liegt eingebettet zwischen Felsen und im Süden eröffnet sich ein Bergpanorama in der Abendsonne. Außer uns sind noch etliche Campingmobile und ein Kombi mit „europäischen Kennzeichen“ hier, dh. Leute, die die lange Anfahrt von Deutschland über Dänemark und den Weg mit der Fähre zurückgelegt haben, Seefahrer, die wir auch gerne wären. Und vielleicht auch wieder sein werden.

 

 

 

 

 

 

Hauptsache ist aber: Wir sind hier in dieser wunderschönen Landschaft mit der Natur als unmittelbarem Nachbarn:

 Eissturmvögel [Fulmarus glacialis]

Auf Laternen und Schildern stehen Bekassinen, am Grashang direkt um die Ecke balzen und brüten Eissturmvögel. Die Solisten unter ihnen versuchen, Anschluss zu finden oder balzen fremde Frauen an. Was mit Drohgebärden der jeweiligen Nestbesitzer quittiert wird. Die hellen mövenähnlichen Vögel gehören zu einer ganz anderen Familie, der der so genannten Röhrennasen, der markante Schnabel mit den hoch oben angesetzten Nasenlöchern ist typisch und ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal.
Abends relaxen wir im familienfreundlichen hellen Schwimmbad, das einen spektakulären Ausblick auf die Berge ringsum eröffnet. Es ist die Stunde, in der die Sonne die verschneiten und eisglänzenden Flanken der Berge anhaucht und in der ganzen Palette von Abendrotfarben aufstrahlen lässt. Besonders markant ist die Pyramidenform oder auch Matterhornsilhuette des 1069 m hohen Búlandstindur. Er ist, wie andere ähnliche Bergmassive in der Gegend, aus Basalt, weil er aus einem Zentralvulkan hervorgegangen ist.


Erfrischt und zugleich vom warmen Wasser des Hotpots ermüdet, gehen wir wieder zum Zeltplatz. Der kleine Ort liegt in der Maisonne und wärmt und räkelt sich nach langen Wintertagen. Das Leben hat sich nach draußen verlagert. In Gärten und auf Holzveranden wird gegrillt. Rasenmäher brummen und Heckenscheren surren.
Wir begeben uns in unserem grünen mobilen Zuhause im natürlichen Amphitheater der Zeltwiese unter Vogelfelsen zur Ruhe. Waren wir bei unserem Eintreffen noch alleine, hat sich der Zeltplatz jetzt bereits bevölkert: Ein Kombi aus der Gegend von Chemnitz und zwei Wohnmobile aus der Schweiz. Sie alle haben die Fahrt übers Meer mit der Norröna gemacht. Eine leise Sehnsucht wiegt uns in den Schlaf. Aber andererseits würden wir jetzt nicht mit Redwing über Islands Pisten galoppieren. Mit den Eindrücken unserer Fahrtstrecke dieses Tages und vom Wind werden wir in einen Schlaf mit lebhaften Träumen gewiegt.*
*Hier und an den weiteren Zeltplätzen erleben wir es immer wieder neu: Zelten IST Sport. Denn mindestens einmal pro Nacht bedeutet es, sich aus dem warmen Schlafsack zu schälen, mit nachtklammen Gliedern über die im gedimmten Tagesnachtlicht helle Zeltwiese zu laufen. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Und auch sonst läuft der Organismus auf Höchsttouren, weil er ja bei Temperaturen um die 4-5 Grad die Bioheizung anwirft.

 

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