Nordnorwegen 2015    Varanger Halbinsel
Durch fünf Länder zwischen Ostsee und Eismeer
Rothalstaucher auf Fehmarn Am Wegesrand: Rotrückenwürger Jimmy Hendrix Denkmal Bachstelze mit Jungem Am Wegesrand: Bluthänfling Brandgans Feldlerche auf Fehmarn Strandrose
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Von Fehmarn nach Schweden

Deutschland-Dänemark-Schweden

Fehmarn

Auf unserer Reise kommen wir immer wieder neu an. Es sind fünf oder sechs verschiedene „Urlaube“ auf einer Reise, bei denen wir entweder unser Ethesian 4, einmal auch das kleine Outdoorzelt von 2007 und Hütten und zwischendurch auch ein Hotel nutzen. Zuerst also Fehmarn.


 

Am Abend des zweiten Tages kommen wir hier am Zeltplatz an und bauen das erste Mal unser Ethesian 4 Zelt auf. Die Anleitung hatten wir mehrfach angeschaut und Lutz hat sie auf dem Handy, so dass wir, bevor wir zur Tat schreiten, nochmals anschauen können, wie es geht. Dann gehen wir essen. Auf dem „Piratenausguck“, der Terrasse des Restaurants im kleinen Hafen von Orth auf Fehmarn blinzeln wir bei Hering in verschiedenen Variationen in den roseblauen Ostseehimmel. Nach diesem nordischen Abendessen mit netten Tischnachbarn wandern wir durch dem sommerlichen Abend auf das Blinken des Leuchtturms zu, Heckenrosen duften, Schafe betrachten uns versonnen und Fledermäuse tanzen durch den Abend, das Bong Bong der Rohrdommel begleitet unseren Schlaf auf dem Zeltplatz Flügger Teich.

 

Das Vogelparadies Wallnau in der Nähe des Zeltplatzes Flügger Teich ist  Anziehungspunkt des dritten Tages unserer Reise. Beim Gesang von Lerchen laufen wir entlang an einer vielfältigen Strandvegetation zu diesem weitläufigen Vogelschutzgebiet mit Nabu-Informationszentrum. Der Weg am Stranddeich an diesem Tag zieht sich heiß und lang und sonnig dahin. Ein Kontrast zu den schattigen Wegen, die sich liebevoll angelegt durch das Vogelparadies schlängeln.

 

Hier in Wallnau, wo wir jetzt von den Beobachtungshütten aus Zwergseeschwalbe, Kranich, Rothalstaucher beobachten, fanden sich 1970 beim Woodstock des Nordens viele bunte Vögel ein, darunter Jimi Hendrix.

Jimmi Hendrix
 Jimmi Hendrix Gedenkstein
 Gedenkstein

Er starb wenige Wochen später in London, das Konzert in Wallnau war vermutlich eines seiner letzten Konzerte. Daran erinnert ein Gedenkstein am Strand. Nach dem kühlen und angenehmen Nabu-Haupthaus mit dem ansprechenden Cafe´ ( Rhabarberschorle und Sommerblütendeko) ist die Ostsee zwar verlockend nah und lädt die ganze Zeit zum Baden ein, aber der Weg über sonnenheiße Steine und Braunalgenspülsaum ist gewöhnungsbedürftig. Wenn sich auch das Wasser selbst türkisblau frisch anfühlt und der geriffelte Sandboden karibisch anmutet. Zurück auf dem Zeltplatz ist erst einmal Siesta im Schatten angesagt, bevor wir dann noch ins nächste Einkaufszentrum fahren, um Kartuschen für den Campingkocher zu kaufen und uns am Erdbeerstand mit saftigen Fehmaraner Erdbeeren zu versorgen sowie ein Glas Rapshonig zu erstehen. Am Abend begleitet uns wieder der Ruf der Rohrdommel. Ja, sie fliegt sogar mehrfach über den Zeltplatz.

 

Am nächsten Morgen nieselt es, fette graue Wolken hängen tief, als wir abbauen, zwischendurch gibt es sogar eine richtige „Husche“, die uns ermuntert, jetzt aber endlich unser Zelt abzubrechen und weiterzuziehen. Bei dem Regen erweist sich übrigens das Vorzelt des Ethesian als gemütlicher Unterschlupf, unter dem Hocker, Tisch und wir Schutz finden. Das Wetter ist schon etwas nordischer heute. Erfrischend.

An Rapsfeldern vorbei und mit Rapshonig im Gepäck fahren wir nach Puttgarden, hier auf die Fähre nach Rodby, Dänemark. Wir haben noch die Informationstafeln im Nabu-Informationszentrum vor Augen. Denn die Schiffsverbindung soll in Kürze durch einen Tunnel ersetzt werden, wenn nicht noch die Signale doch auf Rot gehen, weil eigentlich alle Stoppschilder der Vernunft bisher überrollt worden sind. Diese ehrgeizigen Pläne würden aus Fehmarn eine Transitstrecke machen, eine Vielzahl wertvoller Meeresbiotope in ihrer Substanz unwiederbringlich vernichten und die Küstengewässer die gesamte Ostseeküste hoch bis Fischland-Darß-Zingst langfristig eintrüben.


Auf der Fähre
 Auf der Fähre

Die Fähren fahren aber noch und uns fallen zahlreiche Leute auf, die sich wie die Spielsüchtigen gleich nach Betreten des Schiffes an die dort installierten Spielautomaten setzen und dort zocken. Bei einigen hatten wir das Gefühl, sie fahren einfach hin- und her und spielen. Und spielen. Und da sind dann noch als weitere Verlockung und Geldquelle noch die Dutyfree-Shops mit den kleinen süßen Sauereien, die ganz jugendfrei, aber ganz und gar nicht hüftgoldfrei in die Einkaufskörbe wandern. All das fiele ja mit dem Bau des Tunnels weg.

Nach der Landung in Rodby ist die  Fahrt durch das grüne und flache Dänemark ereignislos – man sollte aber dieses Land nicht unterschätzen, siehe Olsenbande und die kriminellen Konsortien, die von Egon Olsen und seinen Freunden entlarvt, düpiert, an der Nase herumgeführt und auf kreative Weise beklaut werden.

Schweden

Über die Öresundbrücke, die weniger spektakulär ist, als wir erwartet haben, gelangen wir nach Schweden.  Am ersten Parkplatz begegnet uns die Olsenbande der anderen Art. Die pfiffigen Dohlen mit ihrem intensiven Blick aus blauen Augen erhoffen sich von der Krähe im Papierkorb, dass vielleicht etwas abfällt. Auf jeden Fall schauen sie erwartungs- und auch etwas respektvoll zu ihr hin, so wie Halbwüchsige, die einem Profieinbrecher beim Ausräumen eines Schaufensters zugucken und gerne auch zulangen würden.

 

Wir würden ja gerne ganz legal einen Geldautomaten benutzen, wir wollen ihn gar nicht knacken oder überlisten, wir wollen einfach nur Geld in schwedischen Kronen abheben, weil morgen Sonntag ist und wir zelten wollen. In dem ausgedehnten Gewerbegebiet in Malmö suchen wir zu Fuß und mit dem Auto und mit viel Fragen und Überlegen, bis wir ihn finden. Nach der verspäteten Mittagspause bei Köttbullar etc. in unserem Restaurant, wo man auch Möbel kaufen kann, steuern wir über die E 4 Richtung Toftaholm.

Hier schlagen wir das erste Mal unser Zelt auf skandinavischem Boden auf. Wir kaufen den Elchaufkleber.


Und für Uta es gibt eine gewollte Ganzkörperberührung im Badeanzug mit dem wunderschönen See.

 

 

 

 

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Weiterfahrt nach Haparanda