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Tengis National Park



Almaty


Die Suche nach dem Wermutregenpfeifer-I

18.05.2013

8:55 Uhr Frühstück
Es gibt Kruschka - So eine Art im frittiertem Teig. Sehr gut. Daneben gibt's Haferschleim, Spiegeleier, Wurst, Käse Butter.

Zum Abendessen und zum Frühstück steht immer eine Kanne Tee auf dem Tisch. Aus der auch ich mir Einschenkte.
An der Wand befindet sich auf einem kleinen Tisch, ein elektrischer Heißwasserkessel von dem die Kaffeetrinker sich das Wasser für den bereitgestellten Instantkaffe hernahmen.
Mir kam der Tee der auf dem Tisch stand immer sehr stark vor und wunderte mich darüber.

Bis mir einfiel, in Russland und Kasachstan ist an dieser Stelle russisch geprägt,wird ja immer das Samowarprinzip für die Zubereitung des Tees angewandt. D.H. Auf dem Samowar steht eine Kanne mit Teesud, von dem man sich etwas in die Tasse einschenkt und die Tasse dann mit heißem Wasser aus dem Samowar auffüllt.
Der elektrische Heißwasserkessel ist ein moderner Samowar und der Tee auf dem Tisch ist der Sud. Wir hatten bis jetzt den Sud getrunken!

7:45 Uhr Aufbruch

Als erstes fahren wir zum Büro des Tengis Nationalpark. In diesem Nationalpark sollen z.B. auch Flamigos und Saiga-Antilopen leben.
Doch leider erfahren wir, dass es Besuchern nur in Begleitung eines Rangers gestattet ist, diesen Nationalpark zu betreten. Im Moment steht leider keiner für uns zur Verfügung. Unser einheimischer Führer Ruslan, der auch ein Projekt im Tengis Gebiet betreut, will weiter telefonisch versuchen, einen Begleiter für uns zu organisieren.

 

 

So fahren wir erst einmal an den Seen von gestern vorbei zu einem Schilfgebiet. Unterwegs sehen wir noch einige der selten gewordenen Steppenmurmeltiere. Leider landen die Steppenmurmeltiere oft im Kochtopf.

Am Schilfgebiet ist es sehr windig und das vorjährige Schilf biegt sich in den einzelnen Böen. Dennoch sind Rohrdommeln und Mariskenrohsänger zu hören. Zu sehen bekommen wir sie jedoch nicht.

Auf der Rückfahrt erfahren wir, dass für uns kein Ranger zur Verfügung steht, und das wir daher den Tengis Nationalpark, in dem wir hätten Flamigos und Saiga-Antilopen sehen können, nicht besuchen werden. Wir erfahren aber auch, dass an einem Steppensee, einige Kilometer Luftlinie entfernt, -fast in Sichtweite!-, sieben Wermutgegenpfeifer gesichtet wurden. Die Wermutregenpfeifer sind sehr selten.

Sein Hauptvorkommen ist nördlich bis östlich des Kaspischen Meeres. Er überwintert im östlichen Afrika. Er ist mir schon auf einer früheren Reise in Äthiopien (s. RB Äthiopien 2011) begegnet. Es ist noch Zugzeit und die Regenpfeifer befinden sich wahrscheinlich auf dem Durchzug.

Es wurde entschieden diese an dem angegebenen See zu suchen.
Nach mehreren Stunden Autofahrt, nach dem Umfahren einiger Seen, der Überquerung der Nura, dem Fluss, der durch Quorghalzhyn fließt, und einem Zwischenstopp erreichen wir zwei Seen. Einen Süßwassersee und einen Salzwassersee. Die beiden Seen werden getrennt durch einen Damm auf dem sich ein Fahrweg befindet. Die Seen sind recht groß, die Ufer sind sehr flach und sehr weit. Vereinzelt finden sich im Uferbereich kleine Inseln oder Halbinseln. An den Ufern sitzen etliche Möwen, Limikolen (Watvögel) und Enten.

Hier beginnt die Suche nach den Wermutregenpfeifern.

So ganz nebenbei nehmen wir unseren Mittagsimbiss ein. Es gibt Reis mit Huhn oder Buchweizen mit Rind. Ich erwische Reis mit Huhn. Zum Glück. Denn Buchweizen, das werde ich später feststellen ist nicht ganz mein Fall.

Diese Wermutregenpfeifer finden wir nicht. Wir müssen uns mit Terekwasserläufern, Kampfläufern und einem Sanderling begnügen. In der Ferne sind noch Steppenkiebitze als hellbräunliche Flecken in den Spektiven zu erkennen.

Aber diese Suche nach dem Wermutregenpfeifer wird sich bis in die Südsteppe, die wir später besuchen werden, fortsetzen.

Auf der Rückfahrt zu unserem Quartier halten wir noch an verschiedenen Seen mit Säbelschnäblern, einem "vielleicht Mongolenregenpfeifer", nochmals Terekwasserläufern und neben einer Abbiegung zu einem Feldweg entdecken wir unsere erste Blauracke.

Spät erreichen wir unser Quartier. Nach einem wieder üppigen Abendbrot, mit normalem richtig dosiertem Tee und, wie üblich, Liste schreiben falle ich müde ins Bett.

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