Nordnorwegen 2015    Varanger Halbinsel
Durch fünf Länder zwischen Ostsee und Eismeer
Dreizehenspecht [Picoides tridactylus] Ovre Pasvik Nationalparkzentrum Birkenwäldchen Kiefer Kiefer Mittelsäger [Mergus serrator] Seeufer Seeufer Singschwan [Cygnus cygnus] Sperbereule [Surnia ulula] In der Taiga Dreizehenspecht [Picoides tridactylus] Briefkastengallerie Kranich [Grus grus] BRegenbogen über der E75 LINTULUONTOPOLKU Abendstimmung im Oulanka Nationalpark
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Ovre Pasvik Nationalpark

Die Wanderung

Taiga
 Taiga

Am nächsten Tag starten wir mit Mr.Moose und seinen Allgrip-Qualitäten ins Innere des Nationalparks. Nur eine Schotterpiste führt hinein. Mit durchschnittlich 20 km/h im Snow/Mudmodus lenken wir über Stock und Stein. Hohe, schlanke Taiga-Kiefern mit ihrer markanten, nach oben verjüngten Spitze sind die Charakterbäume dieser Wälder – zusammen mit hellen Birken stehen sie licht und von fern schimmert immer wieder der Spiegel eines Sees oder Flusses zu uns herüber. Ein leichter Wind trägt Wellen eines zitronigen Dufts herüber.


Ein Brachvogel lässt sein melodisches Flöten hören. Und bei einer kleinen Wanderung am See entlang entdecken wir sogar einen klopfenden Dreizehenspecht. Wir überwinden kleine Wasserläufe, die zwischen einen Meer von Steinen hindurch plätschern und balancieren über diese Steine ans andere Ufer.

 

Singschwan
 Singschwan Whooper swan [Cygnus cygnus]

Der See, an dem wir entlangwandern, glitzert kobaltblau und ein Singschwanpaar gleitet über das Wasser. Der Weg schlängelt sich über Wurzelwerk, bergauf und bergab. Nach einer guten Stunde merken wir, dass wir eigentlich noch nicht so weit gekommen sind, aber wir haben das Gefühl, schon länger auf den Beinen zu sein und spüren ein Ziehen in den Waden. Aber das ist ok.

 

Wir kehren um und nach 1 ½ Stunden Rückweg und ¾ Stunde Rückfahrt bis zum befestigten Teil der Straße – diese kommt uns jetzt sehr eben vor – gelangen wir nach einer weiteren Stunde Fahrt wieder zum Nationalparkzentrum.

Diesmal essen wir ausgiebig zu Mittag, genehmigen uns obendrein noch Waffeln und kaufen ein fünfsprachiges Vogelartenregister. Nachdem wir dann noch in nahe gelegenen Supermarkt Pulverkaffee, Mineralwasser und Brot gekauft haben, fahren wir nach Slotvik und wandern über Holzstege durch ein Birkenwäldchen zum Beobachtungsturm. Von hier aus geht der Blick weit übers Land und hinüber nach Rußland.

Slotvik

Steg
 Steg

Slotvik liegt an einer Straßenschleife, die an zwei Stellen in die Hauptstraße mündet und wir müssen nur weiterfahren, dann gelangen wir automatisch wieder zur Hauptstrecke. Dort entdecken wir – natürlich auf einer Telegrafenleitung – eine weitere Sperbereule.
Sehr zufrieden kehren wir zum Zeltplatz zurück und genießen einen Saunagang in seiner ursprünglichen Form.

Sperbereule
 Sperbereule northern hawk-owl
 [Surnia ulula]

In der Badstuga befindet sich ein gußeiernes Öfchen, das ein Rohr durch die Decke streckt. In seinem Bauch hat das Öfchen ein Wasserschaff, in dem das Wasser erhitzt wird und mittels eines Hahns abgezapft wird.
Gefüttert wird das Öfchen mit Holzscheiten.
Auf der Bank daneben stehen Eimer mit kaltem Wasser aus dem See und drei Schalen. Ebenfalls mit kaltem Wasser- Dieses mischen wir mit heißem Wasser aus dem Wasserschaff.

 

Das warme Wasser gießen wir uns gegenseitig über Kopf, Schultern und Nacken. Einseifen und Haare waschen werden gleich mit erledigt. Zwischendurch nehmen wir auch kaltes Wasser zum Abkühlen.
Gereinigt und entspannt sitzen wir dann – wieder angezogen – vor unserem Zelt und trinken Kaffee und Tee und blicken hinaus über die ruhige glatte Seeoberfläche. Ob heute Abend wohl wieder ein Lemming geflogen kommt?

 

Die Ruhe des Abends geht über in eine stürmische Nacht, die den Zeltstoff flattern lässt und uns wegen der frischen Temperaturen immer wieder hinaus jagt zum P…

Aufbruch Richtung Oulanka Nationalpark

Am folgenden Morgen, als wir Richtung Finnland weiterfahren, regnet es.

Unter dem Vordach des Waschhauses frühstücken wir, nachdem wir das Zelt relativ schnell abbauen und ohne Sandpanade unfallfrei verstauen konnten. Unser Frischluftfrühstück wird mit der Sicht auf einen Buntspecht an der Futterstelle belohnt.
Bei weiterhin strömendem Regen fahren wir los Richtung Kirkenes, mit Mittagspause dort.

Später endlich kommt die Sonne heraus, als wir die kleinen orthodoxen Kapellen umrunden, die an der Abzweigung zur finnischen Grenze auf einer Wiese gebaut sind.

 

 


Auch die Stromschnellen des Flusses schauen wir uns an, dann geht es weiter Richtung Finnland. Bei zunehmend sonnigem Wetter.
Die glitzernd blauen Seen und die vielen Birkenwäldchen haben schon etwas Sommerliches. Es wird wärmer.

 

Der Wintersportort

Als wir wieder bei Kaamanen auf die E 75 einbiegen, unterhalb der Hakengimpel Lodge, schließt sich nach gut eineinhalb Wochen der Kreis.
Da wir bei der Kaffeepause im samischen Freiluftmuseum in Inari spüren, wie müde und durchfroren wir sind, suchen wir uns nach gut zwei Stunden weiterer Fahrt und angesichts dunkler Regenwolken, aber auch im Zeichen eines wunderbaren Doppelregenbogens ein festes Quartier und können eine günstige Unterkunft in einem rustikalen Holzhaus buchen.


Dies liegt in einem Skiresort, bzw. unweit davon. Leider finden wir hier kein einziges offenes Restaurant, der Ort liegt sozusagen im „Sommerschlaf“ . So fahren wir zurück zu unserer Hütte und proviantieren uns aus unseren mitgeführten Vorräten. Haben aber den Speiseraum mit den rustikalen Holztischen und dem Waldaroma der Balkenwände ganz für uns.
Entspannt schlafen wir ein und aus, bis uns die dauermuntere Sonne weckt. Wir frühstücken und erkunden noch das Wäldchen und die Gegend um unsere Lodge herum. Wegweiser für Langläufer überzeugen uns, dass hier im Winter ein ergiebiges Loipennetz auf uns warten würde und unser Quartier dann auch wie in den Alpen eine Skihütte mit Stärkungen aufwarten wird. Z.B.Waffeln, aber auch Hochprozentiges.


Wir machen uns weiter auf den Weg nach Süden und besuchen unterwegs ein nettes Kaffee, wo wir sogar in der wärmenden Frühlingssonne sitzen können. Und dann entdecken wir das nette Biotop Linantaari, das uns schon auf der Fahrt nach Norden aufgefallen war. Diesmal scheint die Sonne und wir betreten durch ein Tor den Balkenweg durch das Sumpfgebiet.

Es erinnert uns an Norwegen 2010 und unser Naturschutzblaukehlchenreservat Fukstumyra. Und auch hier treffen wir wieder auf gute Freunde: Kraniche trompeten einander zu und wir sind beglückt.

 

 

Übrigens ist dies bereits die dritte Begegnung mit unseren Glücksvögeln auf dieser Reise:
Zuerst in Wallnau ( wie lange das her scheint ),
dann überfliegend bei der Hakengimpel-Lodge
und jetzt hier.

Ankunft im Oulanka Nationalpark

Spät am Nachmittag endlich treffen wir beim Campingplatz im Herzen des Oulanka Nationalparks ein.


weiterlesen >> Oulanka NP
Die Suche nach dem Unglückshäher