Island 2014
Zwischen Geysiren und Gletschern

                             Das erste Parlament

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Das erste Parlament und die verschwundene Fähre

Thingvellir

Frühstück vor dem Zelt, in der Nähe der Goldregenpfeifer
 Frühstück vor dem Zelt, in der Nähe
 Goldregenpfeifer [Pluvialis apricaria]
  und Rotdrossel [Turdus iliacus]

21.05.2014 Am nächsten Tag begrüßt uns strahlendes Wetter zum ersten Frühstück vor dem Zelt. Dann erkunden wir weiter das historisch und geologisch bedeutsame Gebiet um Thingvellir, das so vielschichtig und weitläufig ist und wo Erd- und Menschengeschichte geschrieben wurde.
Das Gebiet um Thingvellir mit seinen kobaltblauen Flüssen und Seen und dem Wasserfall hat schon vor tausend Jahren magische Wirkung auf Menschen ausgeübt.

Hier führten die wichtigsten Reitrouten Islands zusammen. Seit 930 nach Christus wurde hier der Allthing abgehalten. Hier wurde Recht gesprochen und auch vollstreckt. Dort feierten die Isländer auch ihre Unabhängigkeit.

Thingvellir
 Thingvellir

Vom Landesinneren aus wenden wir uns Richtung Meer und fahren zur Süd-Küste und unserem nächsten geologisch und historisch spannenden Ziel, das wir uns bereits seit Jahren vorgenommen haben, bei dieser Reise auch zu besuchen. Die Westmännerinseln. Sie schrieben durch einen Vulkanausbruch Geschichte und durch die entschlossene Aktion der Bewohner, ihre Insel zu retten.


 

Die Suche nach der Fähre Herjolfur

Zur Anfahrt zu den Westmännerinseln haben wir uns für eine Anfahrt mit der Fähre entschieden, um schon unterwegs die Seevögel beobachten und ein Bild von dem Hafenbecken zu gewinnen, das durch den Vulkanausbruch überhaupt erst entstand bzw. neu geformt wurde. Unsere Reiseplanung verläuft nach dem Prinzip, Fixpunkte festzulegen, sprich An und Abreise und dazwischen einige Highlights zu planen. Dazwischen bleibt viel Raum, um je nach Wetter und Sehenswertem an der Strecke zu planen. Dies gestaltet sich zuweilen unkonventionell.

Wir hatten die Idee, die weitere Route Thorlakshöfn- Heimaey zu buchen und das Schaukeln der Wellen so richtig auszukosten. Immerhin dauert die Fahrt 2, 5 Stunden. Als wir den  Ort mit seinen Einfamilienhäusern erreichen, finden wir keinen Hinweis auf  Fähre und Fähranleger. Wir fahren Richtung Meer und da ist dann auch der Hafen und Schiffe, die alles Mögliche transportieren und mit diversen Gütern beladen werden. Es fahren viele Trucks in raschem Tempo über das Hafengelände.


Aber kein Auto, das irgendeine Fähre nutzen will oder dort abgestellt ist. Nur wir sind hier.
Es ist auch weit und breit nichts zu sehen von einer Rampe od. Brücke für Autos.
Zwischen den Trucks und im Bereich der, von einem Kran herumgeschwenkten, Eisenteile, die durch die Luft schweben, fühlen wir uns nicht so ganz gut aufgestellt- wie sollten wir dem Vermieter unseres netten Suzuki Grand Vitara erklären, warum aus grand petite wurde .
So manövrieren wir rasch aus dem Hafen heraus.

Der Hafen


Es ist auch weit und breit nichts zu sehen von einer Rampe od. Brücke für Autos.
In einer Bäckerei fragen wir nach: Die Fähre Herjolfur verkehrt ja auch neuerdings, dh. seit einigen Jahren, von Llandeyahöfn.  Das erklären uns nach einigem Hin und Her die Verkäuferinnen. Mit Dank und nach dem Kauf von Gebäck verlassen wir den Laden und finden zuletzt dann doch ein Hafengebäude , recht verschlafen und mit einem Zettel an der staubblinden Tür, der diese Aussage bestätigt. Llandeyahöfn  ist der neue Anleger, von dort dauert die Überfahrt nur 30 Minuten.

Der Hafen von Llandeyahöfn
 Der Hafen von Llandeyahöfn

Aber nur gut, dass wir so bald am falschen Ort gewesen sind, dh. einen Tag vorher. So können wir noch rechtzeitig nach Llandeyahöfn, Tickets für den nächsten Tag buchen und im Nachbarort einen Zeltplatz suchen. Die Fahrt auf den letzten Kilometern frisch angelegter Straße zur Küste ( dem Landeyahafnarvegur ) und zum Hafen hat bei Sonne und Abendlicht etwas Magisches, die Westmännerinseln Heimaey und Ellidaey scheinen in einer Luftspiegelung auf dem Meer zu schweben und zugleich gar nicht durch das Meer vom Festland getrennt. So nahegerückt sind die Hauptinsel des Archipels und ihre nur von Schafen bewohnte Schwester. 


Also der Hafen: Das neue Empfangsgebäude mit dem weitläufigen Parkplatz machen den Eindruck, dass man hier tüchtig investiert hat und die Thematik Meereswelle gleich in die Architektur form -und farbgebend aufgenommen hat.
Wir kaufen one way tickets, weil wir noch nicht entschieden haben, ob ( na klar ) und wann wir zurückfahren. Das Auto darf dann mehrere Tage stehenbleiben, ohne Mehrkosten.
Diese Auskunft beruhigt uns und wir fahren zurück, um am nächsten Tag dann nach mehreren Jahren Planung und einem krankheitsbedingten Rückschlag den Traum unserer Reise zu den Westmännerinseln zu realisieren.

Hvolsvöllur mit seinem Zeltplatz ist unser Nachtquartier, von hier aus sind es dann am nächsten Morgen entspannte 30 Minuten Autofahrt.
Nach einigem Suchen und Fragen finden wir den Zeltplatz. Wir sind die Einzigen. Zügig bauen wir auf, da wir ja jetzt wieder in Übung sind. Für ein Bad im örtlichen Schwimmbad ist dann auch noch Zeit. Schließlich scheint die Sonne an diesem Tag intensiv vom klarblauen Himmel.
Man sehnt sich nach Abkühlung im Schwimmbecken und zugleich ist es sehr entspannend, auch die Wärme im Hotpot zu genießen.
Hier eine grundsätzliche Bemerkung; Kein Hotpot gleicht dem anderen. Denn es ist ja nicht das Heizsystem der Schwimmbadtechnik, die das Wasser erwärmt. Es kommt heiß und pur aus der Erde und seine Hitze muss eher entsprechend herunterreguliert werden.
So kann es einem passieren, dass man auch in Island einen Hitzschlag erleidet. Aber dies passierte nicht hier.

 

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Heimaey die bewohnte Insel ...