Island 2014
Zwischen Geysiren und Gletschern

           Der goldene Zirkel

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Der goldene Zirkel

An den Kontinentalplatten


20.05.2014 Der Tag strahlt, die Sonne taucht Rejkjavik in buttergelbes Licht. Wir sind on the road. Und mit uns der eine Autoschlüssel am Bande, der „Suzukiorden“. Er dient dazu, das Fahrzeug zu öffnen, zu schließen und die Zündung zu aktivieren. Man sollte auch im zarten Alter von Anfang 50 nicht aufhören, zu lernen.

Am Hafen von Rejkjavik
 Am Hafen von Rejkjavik

Das Bepacken unseres Autos und der Blick in die Landkarten hat uns inspiriert, dass wir ja den Kreis wirklich ganz schließen sollten, dh. der goldenen Zirkel und auch das Stück Südküste bis Egilstadir und im Westen der Abschnitt zwischen Rejkjavik und Borgarnes werden wir diesmal befahren. Und schon der Hafen von Rejkjavik weckt unsere Sehnsucht nach neuen Horizonten. Sogar ein Schiff stünde zum Verkauf...aber wir haben ja unser Auto.

Nach dem Zwischenstopp am Hafen jetzt starten wir erstmal Richtung Thingvellir und Kontinentalspalte. Je weiter wir aus dem Einzugsgebiet von Rejkjavik in offene Landschaft kommen, desto mehr nähern wir uns dem Islandgefühl der ersten Reisen.

Die Sonne scheint intensiv auf glitzernde Seen, auf Berge in Nougatbraun mit Schneetopping. Nur die Kirsche fehlt. Auf den frischgrünen Weiden tummeln sich die jungen Lämmer. Wie war das nochmal mit dem Lammkotelett? Oder lieber nicht.
In Thingvellir steuern wir den Zeltplatz beim Nationalparkzentrum an. Die Sonne scheint weiterhin intensiv, fröhlich und ungetrübt.

Wir bauen bei frischer Brise unser Zelt in diesem Urlaub das erste Mal auf. Ein spektakuläre und zugleich entspanntes Bergpanorama umfängt uns fast selbstverständlich. Ein Goldregenpfeifer spaziert über die Wiese, während wir unser Zelt mit den Heringen in isländischen Boden fixieren.

 

Dann brechen wir nach einem Mittagssnack auf zu einer Wanderung zwischen Europa und Amerika – mit einem Fuß auf der europäischen Platte? Mit dem anderen Fuß auf der amerikanischen? Was kann bei einer Kontinentaldrift von 2 cm pro Jahr schon passieren.

Seit wir geboren sind, muss aber immerhin mehr als ein Meter zustande gekommen sein. Die Erde tut sich aber nicht unter uns auf. Wir schlummern entspannt ein, ein kleiner Mittagsschlaf im warmen Gras im Windschatten spektakulärer Felswände, bei dem Ruf der Rotdrossel, lässt uns immer mehr eintauchen in dieses Land und seine Stimmung.

Rotdrossel
 Rotdrossel [Turdus iliacus]

Am Nachmittag dann eine kleine Spritztour Richtung Geysir und Gulfoss. Die Landschaft badet in goldenem Licht, der Geysir Strokkur dh. Butterfass versprüht alle 4 Minuten seinen Charme. Ob da eine Zeitschaltuhr im Spiel ist. Sicher nicht, aber so zuverlässig wie die Erde hier ihre Wärme liefert – sie liefert mit Sicherheit, manchmal ist das Thermostat überdreht und es wird zu viel des Guten – so unerschöpflich diese Quelle der Energie ist: Was wäre, wenn Mutter Natur eine Heizkostenrechnung schicken würde?


Die Erde scheint hier großzügig und gefährlich zugleich, sie ist eruptiv und spektakulär bei den Vulkaneruptionen: Eyafjallajökull war 2011 dran, jetzt wartet man auf die Hekla. Und auf Katla. Die dunklen Königinnen des Vulkanismus auf Island, träumen unter Schichten von Eis. Noch.

 Gullfoss

Der Gulfoss hüllt sich in Gischt und Nebel, sein goldenes Leuchten enthüllt er an diesem Abend nicht. Dafür schickt er einen Merlin.
Begeistert und müde machen wir uns mit unserem Redwing auf den Heimweg in den Thingvellir-Nationalpark und zu unserer ersten Nacht im Zelt auf der Islandtour 2014.

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