Island 2014
Zwischen Geysiren und Gletschern

Reykhólar

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Reykhólar - Im Regen

Pfützenslalom und ein spektakulärer Auftakt der Freibadsaison…

1.6.2014 Am nächsten Morgen ist der Himmel tiefer gelegt und graue Wolken und weißer Nebel hängen mit ihren Regenvorhängen  über dem Zeltplatz. Gut, dass es eine Gemeinschaftsküche und Duschen mit warmem Wasser gibt.
Wir haben jetzt schon Routine mit dem Zelt im Regen Aufbauen. Ins Zelt kriechen, ohne Nässe mit einzuschleppen. Am Morgen Zelt abbauen. Trockenreiben beim Einrollen.
Alles schnell ins Auto und uns auch. Wenn das Schließ-System funktioniert. Seine Batterien schwächeln bereits und es dauert mit dem Starten.  Aber sobald wir im Auto sitzen und der Motor brummt und die Sitzheizung wärmt,  sind wir zufrieden. Nur fahren. Fahren.

Das Schwimmbad vonReykhólar
 Das Schwimmbad vonReykhólar

Die Berge haben sich mit ihrem saftigen Dunkelgrün  Nebelflauschmützen aufgezogen. Die Strecke ist ein Emmentaler Käse und wir spielen Schlaglochvermeidendes Fahren. Wenn man eine große Pfütze in die Mitte genommen hat, kommt meist links oder rechts das nächste Schlagloch. Das bedeutet vorwärtsschauend fahren im. Schlängelkurs. Der  permanente Allrad hält dabei unser Auto sicher auf Kurs und gibt Grip bei der schlammigen Strecke. Wir sind jetzt unterwegs zu den Westfjorden nach Reykhólar. Solange wir unterwegs sind, frieren wir nicht.
Und dort soll es ein Gebiet mit heißen Quellen geben, das auch bei Zugvögeln beliebt ist. Und hoffentlich einen Hotpot.

Die Quellen sind tatsächlich da. Und der reizvolle Kontrast zum Regen und der kalten Feuchtigkeit von oben wird durch sanftes Dampfen aus der Erde unterstrichen. Einem Alpenschneehuhn gefällt das auch und es wärmt sich die Beine. Die anderen Vögel haben offenbar noch nicht herausgefunden, was über sie im Buch steht. Aber wir hören die Bekassinen und Regenbrachvögel rufen.

 

 


Um zu Fuß weiter auf den ausgewiesenen Beobachtungspfaden ins Gebiet vorzudringen und nach Thorshühnchen auszuspähen, ist es schlichtweg zu nass.
Und als sich dann doch ein kleines Himmelsfenster öffnet, bzw. eine Regenluke für kurze Zeit schließt, bauen wir rasch das Zelt auf und gehen hoch zur Rezeption des kleinen Schwimmbades. Wo wir für alles buchen und zahlen können.

Wir werden erstaunt angesehen, weil wir offenbar die ersten und einzigen Gäste sind, oder besser, voller Mitgefühl. Dieses steigert sich noch, als eine von den beiden deutschen Zelttouristen wegen Unterkühlung im Hotpot übertreibt und überhitzt in der Umkleide von der Bank kippt.

Dann ist sie wieder erwacht.

Es war ja wirklich nur eine klitzekleine Bewusstlosigkeit, während der man noch träumt, man liegt auf der Bank.
Es war ja auch vernünftig, es angesichts des; Jupp, jetzt ist mir aber schummrig, nicht auf den Kollaps am Beckenrand oder unter der Dusche ankommen zu lassen. So war die Fallhöhe gering, der Schreck mittelprächtig und die Abschürfungen minimal. Auch der Kopf ist heile geblieben.

Wir müssen es jetzt nicht breittreten, Es gibt auch einen offiziellen Unfallbericht in den Annalen des Schwimmbades – pünktlich zur Saisoneröffnung.
Wir bekommen die Telefonnummer der Ortskrankenschwester in die Hand gedrückt und die Bitte, uns auf jeden Fall zu melden, wenn etwas ist.

An diesem Tag sorgen wir dann schon für uns mit einem sehr guten Fisch aus der Bratpfanne im nahegelegenen Hotel. Und dann wiegen uns das noch andauernde Gefühl von Schummrigkeit und der rauschende Regen im Zelt in Schlaf. Er hatte immerhin kurz innegehalten, als wir zu einem ornithologischen Spaziergang die Hauptstraße entlang unterwegs sind. Auf mehreren Wasserlacken tummeln sich auch die alten Bekannten. Nur eben nicht das Thorshühnchen. Der Phantomvogel, von dem wir wissen: Er muss irgendwo sein. Als Stecknadel im Heuhaufen.
Bekassinen und Regenbrachvögel rufen dafür die Nacht hindurch, das hat man auch nicht alle Tage. Und wir schlafen gewärmt in soliden Schlafsäcken. Das Zelt hält dicht. Wenn nur nicht die kältebedingt häufigeren Toilettengänge wären.
Am nächsten Tag frühstücken wir dann in dem winzigen Hüttchen mit Regenschleiern vor dem Fenster.

 

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