Gabelracke

        Reisebericht Äthiopien 2011

                Uta und Lutz Schmechta

Deckentoko
Graukopfliest

Simienwolf

24. April 2011

Ostermorgen und Ruspoliturako

Metzgerei
Bild [9.1] Die Hofmetzgerei

Am nächsten Morgen hat im Hof eine improvisierte Metzgerei eröffnet. Der Hotelier hatte am Vortag auf dem Markt einen Ochsen gekauft. Dieser liegt nun in Einzelteilen auf der Treppe zum Restaurant. Daneben spielen Kinder. Und die überlebenden Artgenossen trotten vorbei. Fleisch wird in Streifen geschnitten und gegart zum Frühstück angeboten. Es gibt aber auch einfache und leckere Brötchen. Buntstifte – als spontanes Ostergeschenk an die Kinder im Hof finden großen Anklang. Dann geht es schon weiter.

Der Tag wird heiß. Die schlotförmigen und lehmziegelroten Termitenhügel und die Knollen einer für uns unbekannten Speicherfrucht vermitteln in der ansonsten kargen trockenen Landschaft Fiebertraumatmosphäre. Mittags überqueren wir eine Brücke und rasten unter riesigen Bäumen, Hier treffen wir den Guide, der uns den Ruspoliturako zeigen soll. Wir durchwandern eine interessante Felsenlandschaft mit ausgetrocknetem Flußbett. Die dunklen Wolken darüber und stechende Sonne erzeugen eine drückende Schwüle. Dann geben wir an dieser Stelle auf und fahren ein ganzes Stück der Strecke zurück, wo einige aus der Gruppe einen möglichen Lebensraum des Turaco schon im Vorüberfahren gesehen hatten.

Turako
Bild [9.3 Ruspoliturako | Ruspoli's Turaco |
Tauraco ruspolii

Hier endlich ist die Suche nach dem scheuen, exotischen Vogel mit dem weißen Irokesenschopf erfolgreich. Erst in der Abenddämmerung machen wir uns auf, um den Rest der Strecke bis Ngele zurück zu legen. Es ist bereits dunkel, als wir wegen einer Panne eines unserer Autos für Reparaturarbeiten stoppen müssen. Über uns das Kreuz des Südens, am Horizont wetterleuchtet es und um uns herum schwirren Fledermäuse. Weiter hinten, am Ende der Kolonne, aber das bekommen wir vorne nicht mit, spielt sich ein Straßentheaterstück ab, Hauptdarsteller sind zickende Kamele. Die Scheinwerfer und Motorengeräusche machen sie nervös. Eine Rinderherde hingegen zieht gelassen an uns vorbei. Und endlich geht es bei uns auch weiter und wir fahren in Ngele ein. Bunte Lichter und beleuchtete Geschäfte erhellen die Nacht ebenso wie das Wetterleuchten und der Sternenhimmel.

Tuck Tuck

Unbeleuchtet ist hingegen das kleine Tuctuc, das aus einer nächtlichen Seitenstraße biegt und langsam die Kreuzung quert. In einem Friseurladen ein paar Meter weiter wartet ein roter Friseurstuhl auf Kunden. Wir laufen durch das nächtliche Ngele zu einem Restaurant. Hier gibt es kaltes Bier und kalte Küche, denn es ist halb elf Uhr nachts und der Koch ist bereits  schlafen gegangen. Aber um Mitternacht bekommen wir noch Brötchen zum Bier. Unsere Stimmung schlägt ins Feuchtfröhliche um und wir unken, dass die Spaghetti zum Frühstück serviert werden.  Erst aber steht uns der Weg zurück ins Hotel bevor, draußen rauscht der Regen und wir hüpfen wie Kinder über den Hof des Restaurants, um etwas zu duschen. Draußen vor dem Tor hingegen fluten Schlammbäche, denen wir lieber ausweichen. Uta will ihren Hut schonen und steckt ihn unter die Gürteltasche, damit er nicht naß wird. Ergebnis. Am nächsten Morgen ist er weg.    weiterlesen